¹ Fachbereich Informatik
² Fachbereich Informatik
3D-Druck in der Schule – für alle Fächer und Jahrgangsstufen
Wann: Samstag 8:15-10:15 und Sonntag 8:15:10:15
Wo: Fachbereich Informatik – Schülerlabor – InfoLab Saar
3D-Druck ist faszinierend und vielseitig einsetzbar – auch im Unterricht. Dabei kann 3D-Druck fächerübergreifend von der Sekundarstufe I bis zur Oberstufe in allen Fächern eingesetzt werden, z.B. in Naturwissenschaften, Physik, Chemie, Biologie, Geschichte, Mathematik oder Informatik. Wie können Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrpersonen Objekte für den 3D-Druck designen und für den Druck vorbereiten? Der Workshop beginnt mit einer Vorstellung, wie 3D-Druck funktioniert, welche verschiedenen Drucker es gibt und von welchen Faktoren ein erfolgreicher 3D-Druck abhängt. Im weiteren Verlauf werden verschiedene Tools für 3D-Entwurf (TinkerCad, OpenSCAD, z.B.) und die Aufbereitung der Daten für den Drucker (Cura, Slic3r, Prusa Slicer, z.B) vorgestellt. In der aktiven Phase verwenden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre neuen Kenntnisse über 3D-Druck, um sie mit ihrem fachlichen Wissen zu verbinden und eigene Ideen zum Einsatz von 3D-Druck im Unterricht zu formulieren. Der Workshop endet mit einem Austausch über die Einsatzmöglichkeiten von 3D-Druck in den verschiedenen Fächern. Die Ideen sollen gesammelt und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung gestellt werden.
Zu den Personen
Kerstin Reese hat an der TU Braunschweig Informatik studiert und das Studium mit dem Diplom abgeschlossen. Kerstin war Mentorin bei einem der ersten Hackathons „Jugend hackt“ in Berlin. Die Idee, Kinder und Jugendliche Coding und Making erfahren zu lassen, hat sie ins Saarland mitgenommen und so im Jahr 2016 mit einem Freund das „CoderDojo Saar“ gegründet. Der kostenlose Programmierclub findet monatlich statt – bald zum 50. Mal. Nach ein paar Jahren Anwendungsentwicklung in der Wirtschaft hat Kerstin aus ihrem Ehrenamt ihren Beruf gemacht und organisiert als wissenschaftliche Mitarbeiterin die Aktivitäten des „InfoLab Saar – Schülerlabor für Informatik“. Das InfoLab bietet neben Workshops für Schülerinnen und Schüler – im Labor, in der Schule und auf Veranstaltungen – auch Fortbildungen für Lehrkräfte. Das Team des InfoLab bietet pro Jahr gut 60 Veranstaltungen zu verschiedenen informatischen Inhalten von der 1. Klasse bis zum Abitur an.
Lukas Wachter hat nach seinem Abitur am Illtalgymnasium (Illingen) an der Universität des Saarlandes Lehramt für die Sekundarstufen I & II mit den Fächern Mathematik und Informatik studiert und 2021 mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen. Während des Studiums war er am Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik sowie beim Informatik-Schülerlabor InfoLab Saar als studentische Hilfskraft tätig. Seit Ende 2021 ist Lukas Wachter am Lehrstuhl für Didaktik der Primarstufe (Schwerpunkt Mathematik) als wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt und verfolgt ein Promotionsvorhaben zum Thema „Beweisen“ in der Primarstufe. Dabei setzt er zur Unterstützung digitale Werkzeuge ein, unter anderem 3D-Druck-Technologie, die er auch im privaten Rahmen als Hobby nutzt.
Fachbereich Experimentalphysik, Universität des Saarlandes, Saarbrücken
Lab in the box
Wann: Samstag 8:15 – 10:15 und Sonntag 8:15 – 10:15
Wo: Fachbereich Experimentalphysik
Der Fachbereich der Experimentalphysik hat vier Experimentierkisten (Licht, Flüssigkeiten, Haften und Kleben sowie Flüssigkristalle) mit zahlreichen Freihandexperimenten zusammengetragen. Warum ist der Himmel blau? Wie entsteht ein Regenbogen? Haben Schaumbläschen eine Ordnung? Diese und andere Fragen können die teilnehmenden Lehrkräfte in diesem Workshop mit den Versuchen aus dem „Lab-in-a-Box“ selbst erfahren. Die Versuche sind nach einem Selbstlernkonzept konzipiert und ein Begleitheft bietet zahlreiche Hilfestellungen, sollte einmal ein Versuch nicht auf Anhieb funktionieren. In den Alukisten befinden sich zahlreiche Experimente, die im Rahmen einer Doppelstunde (oder auch länger) durchgeführt werden können. In diesem Workshop nehmen die teilnehmenden Lehrkräfte diese Experimente selbst durch und erfahren eine abwechslungsreiche und spannende Experimentierreihe.
Nach der 1. Regionalkonferenz „Schule MIT Wissenschaft“ ist es möglich, diese Kisten per Post zugesandt zu bekommen. Alternativ kommt eine Person im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres in die Schule und führt die Versuche vor Ort mit Schulklassen (bis zu 30 Schülerinnen und Schülern) durch. Sollen die Alukisten versandt werden, sind nur die Versandkosten zu tragen. Damit bleibt die Physik auch nach der Fachtagung für alle „begreifbar“.
Zur Person
Prof. Dr. Karin Jacobs studierte Physik an der Universität Konstanz. Nach früheren Karrierestationen als Postdoc am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Berlin/Golm, als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Ulm und Projektleiterin bei der Bayer AG in Leverkusen sowie mehreren Auslandsaufenthalten in Israel und Australien übernahm sie 2002 eine Professur für Experimentalphysik an der Universität des Saarlandes. Sie koordinierte ein Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG mit dem Schwerpunkt Mikrofluidik und ist Gremiums- und wissenschaftliches Mitglied des DFG-Sonderforschungsbereichs SFB 1027, der sich biophysikalischen Forschungsthemen widmet. Im April 2015 wurde sie zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur gewählt und 2022 Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Seit Sommer 2021 fungiert sie zudem als Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG.
Leiter des Schülerforschungszentrums „Die Gehirnwerkstatt“
Neuroradiologie/Neurozentrum, Universitätsklinikum des Saarlandes – Homburg/Saar
Die Gehirnwerkstatt – „Das Lernen lernen und begreifbar machen“
Wann: Samstag 8:15 – 10:15 und Sonntag 8:15 – 10:15
Lernprozesse beschäftigen uns täglich – doch wie funktioniert das Lernen eigentlich? Und wie könnten wir diese Lernprozesse Schülern und Schülerinnen anschaulich und damit begreifbarer machen? Dies sind die zwei zentralen Fragen, die in diesem Workshop beantwortet werden sollen.
Wir träumen alle davon, dass Schulkinder willig lernen können und wollen, ohne große Mühe. Warum macht dann das Lernen manchmal so große Probleme? Und wieso erscheint der Lernfortschritt unterschiedlich in verschiedenen Lernarrangements? Welche Mechanismen verbergen sich in der heranreifenden Lernmaschine Gehirn? Nach einem kurzen fachlichen Input werden zahlreiche praktische Hands-on-Erfahrungen erlebbar gemacht, die den Workshop-Teilnehmern die Lernmaschine Gehirn Schritt für Schritt näherbringen sollen. Damit erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zahlreiche praktische Werkzeuge, die sie in die täglichen Lernprozessen einfließen lassen können. Dieser Workshop richtet sich nicht nur an Biologielehrkräfte, sondern an alle, die mehr über Lernprozesse und das jugendliche Gehirn wissen möchten. Für alle Biologielehrerinnen und -lehrer und hat dieses Thema eine besondere Bedeutung. Gemäß den neuen Bildungsstandards wird Lernen für die gymnasialen Oberstufe wieder Thema im Lehrplan sein.
Zur Person
PD Dr. Christoph Krick arbeitet und forscht an interdisziplinären Projekten in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg. Außerdem leitet er seit 2017 ehrenamtlich das Schülerforschungszentrum „Die Gehirnwerkstatt“ (www.gehirnwerkstatt.de). Seit 2003 betreut er zudem ehrenamtlich Jugend-forscht-Projekte in den Bereichen Neurobiologie und Neurowissenschaften. Bislang gingen daraus sieben Landessiege, ein Bundessieg, ein vierter Platz auf Bundesebene und ein zweiter Platz auf Landesebene hervor. Die Projekte ranken sich zumeist um neuropädagogische Fragen aus der schulischen Erlebniswelt der Jugendlichen.
PD Dr. Christoph Krick hat zunächst das Lehramt für Biologie und Chemie an der Universität des Saarlandes mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen. Anschließend absolvierte er ein Studium der technisch orientierten Biologie mit dem Schwerpunkten Bioinformatik und Neurophysiologie an der Universität des Saarlandes. Von 2003 – 2004 promovierte er zum theoretischen Mediziner (Dr. rer. med.) an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes. Im Jahr 2021 schloss er zudem seine Habilitation im Fach theoretische Neuroradiologie ab.
Am Universitätsklinikum ist er Koordinator des Arbeitskreises „Funktionelle Bildgebung“ in der Abteilung für Neuroradiologie. Zudem übt er zahlreiche Dozententätigkeiten aus. PD Dr. Christoph Krick hält Vorlesungen an der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes in Homburg und an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Saarbrücken. Außerdem hat er eine Gastprofessur an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz in Österreich inne.
Nobelpreisträger für Physik 1987
IBM Fellow Emeritus, IBM Research, Zürich (Schweiz)
Supraleitung – oder für was ich einen Nobelpreis in Physik bekommen habe
Dieser Vortrag öffnet für Schüler und Schülerinnen die Tür für die höchste Auszeichnung in den Naturwissenschaften, den Nobelpreis. Dr. Georg Bednorz bekam seinen Nobelpreis für die Weiterentwicklung von Supraleitern. Diese ermöglichen den verlustfreien Transport von elektrischer Energie und so deren effizientere Nutzung, womit sie wichtige Ressourcen einsparen. Supraleiter gehören ohne Zweifel zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts.
Schülerinnen und Schülern wird ein Blick in die faszinierende Welt der Supraleitung ermöglicht. Außerdem können die Jugendlichen beim Blick auf die Forschungsarbeit und den Lebensweg von Dr. Bednorz erkennen, dass der Weg zum Nobelpreis mit zahlreichen Hürden und Hindernissen gepflastert war. Denn bis es ihm gelang nachzuweisen, dass seine Hypothese richtig ist, hat kaum jemand an diesen Erfolg geglaubt.
Zur Person
Georg Bednorz studierte Mineralogie und Kristallographie an der WWU in Münster. Während seiner Studienzeit arbeitete er wiederholt für mehrere Monate am IBM-Forschungslabor in Rüschlikon in der Schweiz, wo er auch bis 1975 die Experimente zu seiner Diplomarbeit durchführen durfte. 1977 wechselte er für seine Doktorarbeit an das Laboratorium für Festkörperphysik der ETH Zürich. 1982 wurde Georg Bednorz wissenschaftlicher Mitarbeiter im Physik-Department am IBM-Forschungslabor, wo er sich weiter der Erforschung von oxidischen Materialien widmete. Bald wurde daraus die Suche nach neuartigen Supraleitern mit hohen Sprungtemperaturen, die er 1983 zusammen mit K. Alex Müller aufnahm. Nach ihrer Entdeckung der Hochtemperatursupraleitung in schichtartigen Kupferoxidverbindungen im Jahr 1986 erhielten Bednorz und Müller zahlreiche national und international bedeutende Ehrungen. 1987 wurden beide mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Oberpfaffenhofen, und Julius-Maximilians-Universität, Würzburg
Deutschland – wie und wo wir leben wollen
Wann: Sonntag 13:30-14:15
Wo: CISPA – Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit
Die Beobachtung der Erdoberfläche und der Erdatmosphäre aus großer Höhe versteht man in der Luft- und Raumfahrt als Erdbeobachtung. Ganz allgemein gilt die Beobachtung der Erde und ihrer Ökosysteme als die wichtigste Aufgabe der Raumfahrt. Die Erkenntnisse, die aus Erdbeobachtungen gewonnen werden können, sind fast unendlich, angefangen von der Wahrnehmung von Veränderungen der Landoberflächen, der Meere und der Atmosphäre. Zudem ermöglichen sie einen blitzschnellen Überblick bei Katastrophen wie etwa Erdbeben, Hochwasser oder einer Ölpest. Die digitalen Karten können Hilfsdienste vor Ort unterstützen und helfen bei der Herstellung der digitalen Wetterkarten. Die Daten aus Erdbeobachtungen dienen zudem oftmals als eine wichtige Entscheidungsgrundlage für internationale Verträge wie etwa zum Schutz der Ozonschicht oder zum Kampf gegen die Erderwärmung. Ebenso helfen sie, solche internationalen Verträge zu überwachen. Dies sind nur wenige Beispiele von Anwendungen der Erdbeobachtung durch Satelliten. Mit diesem Vortrag erforschen wir gemeinsam auf der Basis von Satellitendaten und Geodaten aus der amtlichen Flächenstatistik dieses für uns alltägliche, zugleich aber hochbrisante Thema: Wohnen. Jeder von uns wohnt – irgendwie. Ob in ländlichen oder urbanen Gefilden, ob in Ein- oder Mehrfamilienhäusern, auf der Straße, in Luxusvillen oder Container-Siedlungen: Dass wir wohnen, ist uns allen gemein. Was aber bedeutet es für uns als Gesellschaft, wo und wie wir wohnen? Welche Auswirkungen hat der Status Quo auf das soziale Miteinander, unsere Identität, unsere Gesundheitsrisiken oder den Flächenverbrauch? Wie wohnt Deutschland heute, und welche Vision des Bauens und Wohnens wollen wir in Zukunft als Gesellschaft leben?
Zur Person
Hannes Taubenböck studierte von 1999 bis 2004 Geographie mit den Nebenfächern Fernerkundung, Raumplanung und Geoinformatik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zusätzlich schloss er Physik als Nebenfach bis zum Vordiplom ab. Er promovierte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg mit dem Titel „Vulnerabilitätsabschätzung der Megacity Istanbul mit Methoden der Fernerkundung“. 2019 beendet er seine Habilitation mit dem Titel „Remote Sensing for the Analysis of Global Urbanization“. Er arbeitet am Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) im deutschen Fernerkundungsdatenzentrum in München und hat zudem einen Lehrstuhl für Geografie und Geologie an der der Julius-Maximilians-Universität Würzburg inne.
Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr, Digitalisierung und Sicherheit sind in nationale und internationale Kooperationen eingebunden. Darüber hinaus ist das DLR im Auftrag der Bundesregierung zuständig für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten.
School of Engineering,
Massachusetts Institute of Technology, Cambridge (USA)
Trockenblumen, Luftstrudel und flüssige Finger – Mechanismen der Strukturbildung in der Physik
Wann: Sonntag 11:30-12:15
Wo: CISPA – Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit
Unsere Welt ist geprägt von Strukturen. Von regelmässigen Rissen in trockener Erde über kilometerlange Flussnetze bis zur symmetrischen Form einer Schneeflocke: die Natur erzeugt verblüffend schöne Strukturen in scheinbar unstrukturierten Umgebungen. Wie bilden sich diese komplexen Formen? Was bestimmt ihr Wachstum?
Der Vortrag bespricht Laborexperimente, welche die fundamentalen Grundlagen solch spontaner Strukturbildung erforschen. Ein Beispiel eines solchen Systems sind Wassertropfen, denen im Rahmen des Experiments Nanopartikel zugeführt wurden. Wenn diese Tropfen trocknen, bildet sich eine dünne Teilchenschicht. In der Schicht entstehen regelmässige Risse, die Ränder biegen sich nach oben, und es entsteht eine transparente Blüte. Wie viele Blätter sie hat und wie stark diese gekrümmt sind, darüber entscheidet die Menge der beigefügten Nanopartikel. Weiter werden Instabilitäten in Flüssigkeiten besprochen, die zu komplexen fingerartigen Strukturen führen. Diese können entweder hochverzweigt oder symmetrisch wachsen. Und ich verspreche Ihnen, dass Sie nach diesem Vortrag den nächsten tropfenden Wasserhahn mit neuen Augen sehen werden!
Zur Person
Irmgard Bischofberger forscht grenzübergreifend im Bereich der Bildung von Strukturen in Flüssigkeiten und weicher Materie. Seit 2016 forscht und lehrt Irmgard Bischofberger als Assistenzprofessorin im Department für Maschinenbau am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Davor arbeitete sie als Postdoktorandin bei Prof. Sidney Nagel im Physik-Department der University of Chicago. Irmgard Bischofberger promovierte an der Universität Fribourg in der Schweiz bei Prof. Veronique Trappe in Physik. Sie erhielt ein Post-Doc-Mobility-Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds, ein Kadanoff-Rice-Forschungsstipendium der University of Chicago und den Esther & Harold E. Edgerton Career Development Lehrstuhl des MIT. Außerhalb ihrer akademischen Tätigkeiten engagiert sich Irmgard Bischofberger mit großer Begeisterung in verschiedenen Outreach-Projekten wie populärwissenschaftlichen Vorträgen. Zudem arbeitet sie mit den Musikern von „Music of Reality“ im Rahmen des Projekts „Wissenschaft und Kunst“ zusammen.
Nobelpreisträger für Physik 1987
IBM Fellow Emeritus, IBM Research, Zürich (Schweiz)
Supraleitung – vom Phänomen zur Technologie
Wann: Freitag 18:45-19:30
Wo: Aula der Universität – Gebäude
Schon vor 100 Jahren hatte Kamerlingh Onnes, der Entdecker des Phänomens, revolutionäre Ideen zur Umsetzung in energietechnische Anwendungen. Träume zum verlustfreien Transport von elektrischer Energie und der Erzeugung hoher Magnetfelder musste er bald begraben. Erst in den späten 1970er Jahren eröffnete sich die Möglichkeit, mit Supraleitern Magnete für den Einsatz in Forschung und Medizin zu entwickeln. Einen neuen Impuls erfuhr dieses Forschungsfeld in den 1980er Jahren durch die Entdeckung der Hochtemperatur-Supraleitung in einer neuen Klasse von Materialien. Deren Weiterentwicklung ermöglicht heute endlich den verlustfreien Transport elektrischer Energie, deren effizientere Erzeugung und Nutzung unter gleichzeitiger Einsparung wichtiger Ressourcen. Diese und unzählige weitere Einsatzfelder machen die Supraleitertechnologie zur Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts.
Zur Person
Georg Bednorz studierte Mineralogie und Kristallographie an der WWU in Münster. Während seiner Studienzeit arbeitete er wiederholt für mehrere Monate am IBM-Forschungslabor in Rüschlikon in der Schweiz, wo er auch bis 1975 die Experimente zu seiner Diplomarbeit durchführen durfte. 1977 wechselte er für seine Doktorarbeit an das Laboratorium für Festkörperphysik der ETH Zürich. 1982 wurde Georg Bednorz wissenschaftlicher Mitarbeiter im Physik-Department am IBM-Forschungslabor, an dem er sich weiter der Erforschung von oxidischen Materialien widmete. Bald wurde daraus die Suche nach neuartigen Supraleitern mit hohen Sprungtemperaturen, die er 1983 zusammen mit K. Alex Müller aufnahm. Nach ihrer Entdeckung der Hochtemperatursupraleitung in schichtartigen Kupferoxidverbindungen im Jahr 1986 erhielten Bednorz und Müller zahlreiche national und international bedeutende Ehrungen. 1987 wurden beide mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, School_Lab, Neustrelitz
Robotik in Industrie, Wissenschaft und Schule
Zum Einstieg in die Veranstaltung und zur Einordung der Thematik erhalten die Teilnehmer einem kurzen Ausblick in den Bereich der Industrie sowie in die aktuelle Forschung auf den Gebieten Robotik und künstlicher Intelligenz. Daran anschließend werden ihnen Beispiele vorgestellt, anhand derer sie in der Schule auf unterschiedliche Art und Weise Roboter nutzen und die Thematik der künstlichen Intelligenz Jugendlichen vermitteln können. Begleitet wird dieser Teil der Veranstaltung durch selbständige Arbeits- und Erprobungsphasen der Teilnehmer.
Zur Person
Geboren 1985 hat Alexander Kasten 2015 seinen Masterabschluss in Geoinformatik und Geodäsie in Neubrandenburg erfolgreich abgeschlossen. Bereits seit 2010 ist Herr Kasten als Student für das Schülerlabor des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Neustrelitz. 2015 übernahm Herr Kasten als wissenschaftlicher Mitarbeiter die Verantwortlichkeit für die Spitzenförderung innerhalb des DLR_School_Labs. Darunter fallen neben der Organisation und Durchführung von wöchentlichen Arbeitsgemeinschaften für die örtlichen Schulen in Neustrelitz, auch die Ausrichtung eines jährlichen internationalen Camps zum Thema des Weltraumwetters. Zugleich ist Herr Kasten auch für den Aufbau eines nationalen bzw. internationalen Netzwerkes verantwortlich, das gedacht ist für Schulen und Forschungseinrichtungen, die sich mit der Beobachtung der Sonnenaktivität anhand erdgebundener Systeme beschäftigen wollen.
Didaktik der Chemie, Bergische Universität, Wuppertal
Vom Lichtlabor Pflanze zur künstlichen Photosynthese
Wie schafft es die Natur, alleine das Sonnenlicht als energetischen Antrieb für alle Lebewesen auf der Erde zu nutzen? Dieser Frage nachzugehen lohnt sich, denn globale Probleme des 21. Jahrhunderts wie Energiewende, Klimawandel und Nachhaltigkeit können nur gelöst werden, wenn unsere Schuljugend für die Möglichkeiten sensibilisiert wird, die in der Nutzung des Solarlichts liegen.
Photoprozesse sind interdisziplinär. Sie bieten eine Fülle von motivierenden Kontexten, an denen Basiskonzepte, Kompetenzen und lehrplankonforme Inhalte der Chemie und benachbarter MINT-Fächer vermittelt und gefördert werden können.
Im Workshop stehen Modellexperimente zum „Lichtlabor Pflanze“ im Vordergrund. Dabei geht es um das Zusammenwirken von Chlorophyllen und Carotinoiden bei der Photosynthese sowie um die stofflichen und energetischen Grundlagen beim natürlichen Kreislauf Photosynthese und Atmung. In einem neuen Experiment wird eine Teilreaktion der aktuell viel beforschten künstlichen Photosynthese realisiert. Es ist die photokatalytische Herstellung von „grünem“ Wasserstoff direkt durch Lichtbestrahlung, ohne den Umweg über Photovoltaik und Elektrolyse.
Die didaktische Verwertung und curriculare Einbindung der Experimente in den Sekundarstufen I und II wird mithilfe von Unterrichtskonzeptionen, Arbeitsblättern, Modellanimationen und Lehrfilmen unterstützt. Diese sind über das Internetportal https://chemiemitlicht.uni-wuppertal.de/ frei zugänglich.
Zur Person
Prof. Dr. Michael Tausch, langjähriger Chemielehrer (1976-1995) an der KGS Weyhe und Professor für Chemie und ihre Didaktik an den Universitäten Duisburg (1995-2005) und Wuppertal (seit 2005), entwickelt Lehr-/ Lernmaterialien als Print- und Elektronikmedien sowie als Interaktionsboxen mit experimentellem Equipment. Sein Forschungsinteresse gilt insbesondere der curricularen Innovation des Chemieunterrichts und des Chemie-Lehramtsstudiums. Einen Schwerpunkt bilden dabei die Prozesse mit Licht. Auf diesem Gebiet leistet er Pionierarbeit für den Chemieunterricht und die benachbarten MINT-Fächer. M. W. Tausch erhielt im Jahr 2015 als erster Chemiedidaktiker den neu eingerichteten Heinz-Schmidkunz-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker.
Herder-Gymnasium, Berlin
Eiskalte Experimente
Das Thema Klimawandel beschäftigt momentan viele Menschen – insbesondere Schülerinnen und Schüler. Mit der MOSAiC-Expedition des Forschungsschiffs POLARSTERN wurde nochmal mehr öffentliches Interesse auf die Problematik Klima gelenkt und vor allem, welchen Anteil die Polarregionen daran haben.
Im Rahmen einer Reihe von Versuchen bringen wir Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe klimarelevante Effekte – insbesondere in den Polarregionen – näher und lassen sie erkunden, welchen Einfluss diese auf das Klima als Ganzes haben. Die Versuche sind dabei alleinstehend durchführbar, aber erst im Zusammenhang mit anderen Effekten vollständig verständlich und verdeutlichen so die Interdisziplinarität der Polar- und Klimaforschung.
Zur Person
Dr. Falk Ebert studierte und promovierte in Technomathematik, bevor er 2011 als Quereinsteiger an das Herder-Gymnasium Berlin wechselte. Dort leitet er seit 2016 den Fachbereich Physik. 2019 erhielt er die Möglichkeit, für einige Wochen an der MOSAiC-Expedition teilzunehmen.