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Christian Deurer1, 2, Prof. Dr. Tobias Erb1, 2, 3

Christian Deurer - oben im Bild, Prof. Dr. Tobias Erb - unten im Bild¹ Schüler:innenlabor des Botanischen Gartens, Philipps-Universität, Marburg
² Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie, Marburg
³ Zentrum für synthetische Mikrobiologie (SYNMIKRO), Philipps-Universität, Marburg

Synthetische Biologie – eine interaktive Begegnung mit dem „Leben aus dem Baukasten“ (nur Samstag, 14:15)
Die Synthetische Biologie ist eine Schlüsseldisziplin des 21. Jahrhunderts, in der Biologie, Chemie, Ingenieurswissenschaften und Informatik zusammenkommen, um biologische Systeme zu erzeugen, die in der Natur so nicht vorkommen. Biologinnen und Biologen werden quasi zu Designern von Molekülen, Zellen und Organismen [1]. Ziel ist es, biologische Systeme mit neuen Eigenschaften zu erschaffen, die Anwendung in Bereichen wie Gesundheit, Ernährung und nachhaltige Kreislaufwirtschaft bzw. Klimaschutz finden können [2].
In Biologie-Lehrbüchern und Abiturprüfungen hat das Thema bereits Einzug gehalten [3]. In unserem Workshop präsentieren wir Möglichkeiten, wie im Rahmen der curricular verankerten, fachlich fundierten wissenschaftspropädeutischen Bildung die Arbeitsweise und Konzepte der Synthetischen Biologie im Unterricht interaktiv erarbeitet und mit Lerninhalten der Sekundarstufe I und II verknüpft werden können [4].
Wir präsentieren praktische Übungen und Materialien [5], mit denen Schülerinnen und Schüler eigenständig (bzw. in Teams) künstliche Fotosynthese(n) entwerfen und mit der natürlichen Fotosynthese vergleichen können. Dabei werden Lerninhalte wie Stoffwechsel, Katalyse, Effizienz und Nachhaltigkeit vertiefend behandelt. Darüber hinaus bieten die Übungen auch die Möglichkeit, Chancen und Risiken der Synthetischen Biologie zu diskutieren, um die Erkenntnisgewinnungs-, Kommunikations- und Bewertungskompetenz von Schülerinnen und Schülern zu stärken [4].
Mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops erproben wir gemeinsam die neu entwickelte Unterrichtseinheit und sammeln Feedback zu den Übungen und Materialien, die demnächst bundesweit und kostenfrei zum Einsatz an Schulen erhältlich sein werden.

Literatur
[1] https://www.dfg.de/de/ueber-uns/gremien/senat/grundsatzfragen-genforschung/synthetische-biologie
[2] https://www.spiegel.de/wissenschaft/synthetische-fotosynthese-gegen-die-erderwaermung-besser-als-baeume-a-f3584b99-2582-4406-bb35-446f05458c3c
[3] Westermann, Biologie heute SII – Ausgabe 2022 (ISBN: 978-3-14-150793-5; S.74-75)
[4] Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen (2024): Kerncurriculum gymnasiale Oberstufe, Biologie Ausgabe 2024.
[5] https://www.max-wissen.de/max-hefte/kuenstliche-fotosynthese/

Zu den Personen
Christian Deurer studierte Biologie auf Lehramt in Marburg, wo er auch sein Referendariat absolvierte (2002-2009). Seit 2010 ist er Lehrer an der Europaschule Gladenbach sowie Leiter des Schüler:innenlabors im Botanischen Garten der Philipps-Universität Marburg. Dort baute er ein Experimentallabor für fotosynthetische und molekularbiologische Versuche auf. Deurer betreut jährlich rund 700 Oberstufenschülerinnen in ganztägigen MINT-Laborkursen und bildet auch Lehramtsstudierende aus. Seit 2018 arbeitet Deurer mit der Arbeitsgruppe von Tobias Erb am benachbarten Max-Planck-Institut zusammen. Dazu entwickelten sie ein neues Labormodul „Fotosynthese im Reagenzglas“, bei dem Schülerinnen und Schüler über Videosequenzen und direkten Austausch mit Forschenden Einblicke in den Laboralltag und aktuelle Themen der Fotosyntheseforschung und synthetischen Biologie gewinnen.

Tobias J. Erb ist synthetischer Biologe und Direktor am Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg. Sein Team designt und entwickelt neuartige CO2-umwandelnde Enzyme, Stoffwechselwege und künstliche Chloroplasten. Erb studierte Chemie und Biologie und fertigte seine Promotion an der Universität Freiburg und der Ohio State University, USA an. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der University of Illinois (2009-2011) leitete er eine Nachwuchsgruppe an der ETH Zürich (2011-2014), bevor er an das Max-Planck-Institut in Marburg wechselte, wo er 2017 zum Direktor ernannt wurde. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten erhielt Erb zahlreiche Auszeichnungen. Er ist Mitglied der EMBO sowie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Tobias Erb ist regelmäßig in Printmedien, Rundfunk und Fernsehen vertreten, wo er über die Potentiale, Risiken und Chancen der synthetischen Biologie informiert.

Dr. Christof Wegscheid-Gerlach

Dr. Christof Wegscheid-GerlachFachbereich Pharmazie, Philipps-Universität Marburg und Chemikum Marburg e.V.

Pharmazie – mehr als (nur) eine Naturwissenschaft
Ein Workshop rund um die Inhalte und Berufsmöglichkeiten innerhalb des interdisziplinären Faches Pharmazie

Da Pharmazie in der Schule kein eigenes Fach ist, haben viele Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Berufsmöglichkeiten gar nicht richtig auf dem Schirm. Um ihnen zu zeigen, welche spannenden Möglichkeiten es in der Pharmazie gibt – von den Berufsfeldern über die Ausbildung bis hin zum Studium – wurde ein Workshop für Schülerinnen und Schüler ab der Klasse 9 mit verschiedenen Mitmach-Stationen ausgearbeitet.

Der erste, informationsorientierte Teil des Workshops vermittelt einen kurzen Überblick über den Prozess der Arzneimittelentwicklung sowie über die vielfältigen Berufsfelder und spezifischen Tätigkeitsbereiche innerhalb der Pharmazie. Im Fokus stehen dabei insbesondere die schulischen Zugangsvoraussetzungen, die Inhalte einschlägiger Ausbildungsberufe sowie der strukturelle Ablauf des Pharmaziestudiums.

Der anschließende praktische Teil beinhaltet exemplarische Darstellungen ausgewählter pharmazeutischer Tätigkeitsfelder, die an thematisch unterschiedlichen Experimentierstationen veranschaulicht werden.
Durch die didaktische Kombination aus theoretischer Wissensvermittlung und interaktiven Experimentierphasen soll das Interesse der Schülerinnen und Schüler für pharmazeutische Inhalte gefördert und ihnen gleichzeitig ein anwendungsbezogener Einblick in die Berufspraxis ermöglicht werden.

Bei der Konzeption der Experimentierstationen wurde gezielt darauf geachtet, an bestehendes schulisches Vorwissen anzuknüpfen – insbesondere an Kenntnisse in den Bereichen pH-Wert, Säure-Base-Gleichgewichte, Redoxreaktionen und Aggregatzustände.
Zu Beginn des Workshops erfolgt eine Einführung in die thematischen Inhalte im Rahmen eines einleitenden Vortrags. Danach können die Teilnehmenden selbst aktiv werden, verschiedene Experimente ausprobieren und Fragen an den Referenten und die Betreuenden stellen.

Zur Person
Dr. Christof Wegscheid-Gerlach hat Pharmazie an der Philipps-Universität Marburg (UMR) studiert. Für sein Praktisches Jahr war er unter anderem bei Hoffmann La-Roche in Basel in der Wirkstoffcharakterisierung sowie in einer Apotheke in Wilhelmshaven tätig. Nach seiner Promotion 2006 im Bereich Computer-gestütztes Wirkstoffdesign im Team von Prof. Gerhard Klebe startete er ein Postdoc bei Lilly Pharma in Hamburg. Es folgten drei Jahre als Postdoc und Laborleiter bei der Bayer AG in Berlin.

Seit 2010 ist er als Fachbereichskoordinator am Fachbereich Pharmazie in Marburg tätig. Darüber hinaus engagiert er sich in vielen Projekten rund um Wissenschaftskommunikation: Er ist im Direktorium des Chemikum Marburg aktiv, hat mehrere MINT-Workshoprunden entwickelt, war an mehreren Öffentlichkeitsprojekten beteiligt – etwa einem Ausstellungsbeitrag auf der MS Wissenschaft 2022, dem SFB1083 – „Struktur und Dynamik innerer Grenzflächen“, und hat an den zwei PIXI-Wissen-Büchern „Tibor und Lilly auf den Spuren des Wasserstoffs“ und „Bleib gesund! Gemeinsam gegen Viren“ mitgearbeitet. Außerdem war er in die Organisation von Vortragsreihen im Rahmen des Studium Generale der UMR eingebunden.

Thomas Frank

Thomas FrankBreitenförderung, Stiftung Jugend forscht e. V.

Kreativitätstechniken für den MINT-Unterricht (nur Sonntag, 14:30)
Kreativität und Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) – das passt zusammen. Denn: Ein Forschungsprozess ist in hohem Maße kreativ. Immer wieder müssen Forschende gewohnte Denkmuster verlassen, neue Analyseverfahren ausprobieren und querdenken. Und nicht nur in der Forschung – kreative Köpfe sind überall gefragt. Das Gute: Die Kreativität Ihrer Schülerinnen und Schüler können Sie gezielt schulen. Hierzu geben wir Ihnen Techniken an die Hand.
Jugend forscht fördert Kinder und Jugendliche von der 4. Klasse bis zum Alter von 21 Jahren in MINT. Jungforschende suchen sich ihre Projektthemen selbst und bearbeiten diese eigenständig mithilfe naturwissenschaftlicher Methoden. Die im Workshop vermittelten Kreativitätstechniken helfen aber nicht nur bei Jugend forscht – sie sind darüber hinaus geeignet, wenn Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern ins forschende Lernen einsteigen, sie beispielsweise Themen für Seminarfach- und Projektarbeiten suchen oder im Forschungsprozess nicht weiterkommen.
Nach dem Prinzip „Lernen durch selber machen“ erproben Sie in diesem interaktiven Workshop verschiedene Kreativitätstechniken, die den Blick über den eigenen Tellerrand fördern und Ihre Schülerinnen und Schüler bei der Ideenfindung sowie Projektbearbeitung unterstützen.

Zur Person
Thomas Frank studierte Geschichte, Politik- und Wirtschaftswissenschaften auf gymnasiales Lehramt in Stuttgart und schloss sein Referendariat 2018 im Raum Karlsruhe ab. In verschiedenen Lehrertätigkeiten an unterschiedlichen Schulformen – darunter eine Gemeinschafts-, eine Realschule, zwei Gymnasien sowie die German International School Chicago – war es ihm stets ein wichtiges Anliegen, den traditionellen Fachunterricht durch kreative Projekte und spannende Wettbewerbsformate zu bereichern. Eine große Herausforderung sieht er darin, kreative Phasen gewinnbringend und zielgruppengerecht in den schulischen Alltag zu integrieren. Als Projektkoordinator im Bereich der Breitenförderung bei Jugend forscht setzt er sich seit 2025 für eine breite und chancengerechte Teilhabe von Jugendlichen am Wettbewerb ein – unabhängig von sozialer Herkunft oder besuchter Schulform.

Dr. Ines Schrader¹, Corinna Zuckriegl²

Dr. Ines Schrader - links im Bild, Corinna Zuckriegl - rechts im Bild¹ Main-Taunus-Schule, Hofheim
² Main-Taunus-Schule, Hofheim

H5P: EIN digitales Tool – VIELFÄLTIGE Möglichkeiten im Unterricht!
H5P ist genau so ein Tool! Es ermöglicht interaktive Materialien für Schüler*innen zu erstellen, die zur Erarbeitung, Vertiefung oder auch Überprüfung von Unterrichtsinhalten eingesetzt werden können.
In diesem Workshop stellen wir dazu Anwendungsbeispiele aus dem Chemieunterricht vor, z. B.
interaktive Filme zur Übung und Vertiefung chemischer Reaktionen oder Drag-and-Drop-Aufgaben zur Beschriftung des Galvanischen Elements oder des Kalkkreislaufs.
ABER: Dieser Workshop ist nicht fachspezifisch, es wird vor allem das Tool H5P vorgestellt.
Während des Workshops sollen H5P-Materialien selbst erstellt und die Einsatzmöglichkeiten im Unterricht diskutiert werden.

Hierzu bitte ein elektronisches Endgerät (Laptop oder Tablet) mitbringen.

Zu den Personen
Dr. Ines Schrader hat in Keele (UK) Chemie, Geografie und Lehramt studiert. Anschließend hat sie in Leeds in Organischer Chemie promoviert. Seit 2007 unterrichtet sie an der Main-Taunus-Schule in Hofheim Chemie und Geografie. Zusätzlich ist sie Fortbildnerin für Naturwissenschaften an der Hessischen Lehrkräfteakademie.

Corinna Zuckriegl hat nach ihrem Diplom in Biochemie an der Universität in Frankfurt die Fächer Biologie und Chemie für Gymnasien studiert. Sie unterrichtet seit 2008 an der Main-Taunus-Schule in Hofheim. Einmal im Jahr ist sie Workshopleiterin beim „Tag der Naturwissenschaften“ an der Hessischen Lehrkräfteakademie.

Dr. Alexander Kremper¹, Laurenz Höber²

Dr. Alexander Kremper - oben im Bild, Laurenz Höber - unten im Bild¹ Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen e.V.
² Fachbereich Physik, Philipps-Universität Marburg

Das 4K-Modell mit LEGO – Zukunftskompetenzen mit Robotik kreativ und praxisnah fördern
Wie lassen sich Kreativität, Kritisches Denken, Kommunikation und Kollaboration – die sogenannten 4K-Kompetenzen – im MINT-Unterricht spielerisch und effektiv fördern? Dieser Workshop zeigt, wie das mit den LEGO® Education SPIKE™ Prime Robotik-Sets gelingen kann.
Im Mittelpunkt stehen der Bau und die Programmierung von LEGO-Robotern sowie konkrete Unterrichtsideen von der Grundschule bis zur Oberstufe. Teilnehmende lernen die visuelle Programmiersprache von SPIKE Prime kennen, erproben Aufgaben aus der FIRST® LEGO® League und entwickeln Strategien zur Umsetzung im Unterricht.

Weiterhin erhalten die Teilnehmenden:

  • eine Einführung in das 4K-Modell als pädagogischen Ansatz
  • praxisnahe Beispiele für die Förderung fachlicher und überfachlicher Kompetenzen
  • Tipps zur Umsetzung projektorientierter Robotik-Einheiten
  • einen Überblick über Roboterwettbewerbe und deren Mehrwert für den Schulalltag

Darüber hinaus erarbeiten wir gemeinsam Strategien, wie Sie diese Lernplattform gewinnbringend in Ihren Schulalltag integrieren und altersgerechte Projekte für verschiedene Schulformen gestalten können. Der Workshop bietet Raum für Austausch, praktisches Ausprobieren und die Planung eigener Projektideen. Umfangreiche Begleitmaterialien erleichtern die direkte Umsetzung an der eigenen Schule.

Zu den Personen
Dr. Alexander Kremper studierte zunächst Physik und Mathematik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, bevor er 1994 an die Philipps-Universität Marburg wechselte, wo er sein Studium mit dem Diplom abschloss. In seiner Diplomarbeit forschte er im Rahmen des Retina-Implantat-Projekts an Simulationen zur elektrischen Stimulation der Augennetzhaut. Anschließend promovierte er im Bereich Neurophysik. Er beschäftigte sich u.a. mit mathematischer Modellbildung und Datenanalyse und entwickelte in seiner Dissertation KI-Methoden zur Analyse neuronaler Multikanaldaten, um den Informationsfluss im Gehirn besser zu verstehen. Nach mehreren Jahren in der industriellen Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Messrobotik, wechselte er 2010 in den Schuldienst. Seitdem unterrichtet er an der Elisabethschule Marburg die Fächer Mathematik, Physik und Informatik.
Neben seiner Unterrichtstätigkeit engagiert sich Dr. Kremper stark für die Förderung junger Talente in den MINT-Fächern. Er ist Mitbegründer des Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen (SFM), das er seit 2023 als Geschäftsführer leitet.

Nach seinem Abitur im Jahr 2023 sammelte Laurenz Höber erste Erfahrungen als MINT-Lehrkraft beim Robotikfreunde Göttingen e.V. Für diesen Verein engagierte er sich unter anderem bei diversen MINT- und Robotik-Workshops für Schülerinnen und Schüler von Grund- und weiterführenden Schulen, konzipierte und konstruierte individuelle Lehrmaterialien und war mit dem Verein zusammen Aussteller auf der IdeenExpo 2024 beim Stand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (jetzt BMBF).
Zum Wintersemester 2024/25 begann Herr Höber in Marburg Physik zu studieren. Seit kurzem engagiert er sich als studentische Hilfskraft beim Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen. So wirkte er unter anderem bei Projekten wie der „Straße der Experimente“ oder dem MINT-Sommerferiencamp mit. Darüber hinaus liegen Herr Höbers Interessen im Bereich 3D-Druck, den Einsatzmöglichkeiten von Mikrocontrollern wie etwa Arduino sowie in der mathematischen Physik und Numerik.

Julia Eff¹, Max Herget²

Julia Eff - oben im Bild, Max Herget - unten im Bild¹ Fachbereich 07 (Mathematik und Informatik, Physik, Geographie), Justus-Liebig-Universität Gießen
² Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen e. V.

Faszination Raketenbau
Sie wollten mit Ihren Schülern schon immer mal zum Mond fliegen? Nicht ganz so weit, aber ein beträchtliches Stück zum Himmel werden wir mit selbstgebauten Raketen fliegen. In diesem Workshop werden verschiedene Arten von Raketen erprobt, die auf Rückstoß und chemischen Prozessen basieren. Dabei begutachten wir einfach nachzubauende Versionen aus Alltagsmaterialien bis hin zum trockeneisbetriebenen Modell und diskutieren deren didaktische Einsatzmöglichkeiten im Unterricht.
Auch die theoretischen Grundlagen wie die Raketengleichung werden angesprochen. Darüber hinaus werfen wir einen Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen beim Start von Modellraketen und geben praktische Hinweise zur sicheren Durchführung. Zusätzlich thematisieren wir den Einsatz von Messsensoren, etwa um physikalische Prinzipien anschaulich zu vermitteln. Der Workshop wurde in Kooperation mit der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) entwickelt. Die gebaute Rakete kann anschließend als Vorlage mitgenommen werden.

Zu den Personen
Julia Eff hat 2021 ihre Ausbildung zur chemisch-technischen Assistentin sowie ihr Fachabitur an der Hochschule Fresenius in Idstein abgeschlossen. Nach einem halbjährigen Praktikum und einer fünfmonatigen Festanstellung am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg begann sie 2022 ihr Studium an der Justus-Liebig-Universität Gießen. 2023 gründete sie gemeinsam mit weiteren Kommilitoninnen und Kommilitonen den studentischen Raketenverein Spaceflight Rocketry Gießen e. V., den sie 1,5 Jahre lang als erste Vorstandsvorsitzende leitete. Derzeit studiert sie Materialwissenschaften mit dem selbstgewählten Schwerpunkt Raumfahrt im Bachelor und arbeitet als MINT-Coach im vom BMBF geförderten MINT-Cluster MINTmit an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM).

Max Herget ist seit der Gründungsphase im Jahr 2022 betreuende Lehrkraft am Schüler:innen-Forschungszentrum Mittelhessen mit den Spezialgebieten Informatik und Physik. Er ist ebenfalls Lehrer für diese Fächer sowie Religion an der Elisabethschule Marburg. Dort ist er für die IT in Schüler- und Lehrerhand mitverantwortlich. Sein Studium absolvierte er an der Philipps-Universität Marburg.
Im Rahmen seiner Examensarbeit entwickelte er das Projekt U-SmART („Small Aperture Robotic Telescope for Universities“), eine webbasierte Fernsteuerung eines Teleskops. Ziel von U-SmART ist es, Studierenden sowie Schülerinnen und Schülern über eine spezielle Weboberfläche selbständig astronomische Beobachtungsaufträge durch ein im Forschungsbetrieb befindliches Teleskop ausführen zu lassen.

Jens Noritzsch

Jens NoritzschRheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

Erkunde die Welt mit den Sensoren deines Smartphones, Tablets oder Microcontrollers
Smartphones und Tablets sind mit einer Fülle von Sensoren ausgestattet. Die freie App phyphox macht ihre Daten einfach verfügbar und ermöglicht so naturwissenschaftliche Experimente losgelöst von Materialsammlungen und spezialisierten Werkzeugen. Über drahtlose Schnittstellen lassen sich praktisch beliebige externe Sensoren einbinden und das Spektrum zugänglicher Phänomene erheblich erweitern.

Im Workshop wird ein Überblick gegeben, wie vielfältig die App mittlerweile eingesetzt wird. Dabei gibt es viel gemeinsame Zeit, verschiedene Beispiele auszuprobieren, darunter erstmalig welche mit der Kamera.

Bitte vorab phyphox installieren: phyphox

Download phyphox Der QR-Code führt ebenfalls zur Downloadseite von phyphox.

Zur Person
Jens Noritzsch diplomierte 1999 an der Universität Dortmund und forschte dort sowie an der Ruhr-Universität Bochum bis 2010 in der Phänomenologie der Hochenergiephysik. Von 2009 bis 2013 unterrichtete er zunächst Physik, dann auch Mathematik an nordrhein-westfälischen Gymnasien. Von 2014 bis 2020 arbeitete er im Bildungsmarketing bei der Casio Europe GmbH und bildete unter anderem Lehrkräfte zum Technologieeinsatz fort. Seit April 2020 ist er Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für phyphox am II. Physikalischen Institut A der RWTH Aachen University und seit Oktober 2023 ist er am I. Physikalischen Institut A im Rahmen des Kompetenzverbunds lernen:digital an der Weiterentwicklung von Fortbildungen zur digital gestützten Förderung experimenteller Kompetenzen und zu Smartphone-Experimenten beteiligt

Dr. Falk Ebert¹, Ulrike Jeschke²

Dr. Falk Ebert oben im Bild, Ulrike Jeschke unten im Bild¹ Herder-Gymnasium Berlin
² Herder-Gymnasium Berlin

Eiskalte Experimente
Das Thema Klimawandel beschäftigt momentan viele Menschen – insbesondere Schülerinnen und Schüler. Mit der MOSAiC-Expedition des Forschungsschiffs POLARSTERN wurde noch einmal mehr öffentliches Interesse auf die Problematik Klima gelenkt und vor allem, welchen Anteil die Polarregionen daran haben.
Im Rahmen einer Reihe von Versuchen bringen wir Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe klimarelevante Effekte – insbesondere in den Polarregionen – näher und lassen sie erkunden, welchen Einfluss diese auf das Klima als Ganzes haben. Die Versuche sind dabei alleinstehend durchführbar, aber erst im Zusammenhang mit anderen Effekten vollständig verständlich und verdeutlichen so die Interdisziplinarität der Polar- und Klimaforschung.

Zu den Personen
Dr. Falk Ebert studierte und promovierte in Technomathematik, bevor er 2011 als Quereinsteiger an das Herder-Gymnasium Berlin wechselte. Dort leitet er seit 2016 den Fachbereich Physik. 2019 erhielt er die Möglichkeit, für einige Wochen an der MOSAiC-Expedition teilzunehmen.

Ulrike Jeschke wurde in Schwerin geboren. Nach dem Studium der Physik und einem Zusatzstudium der Mathematik ist sie seit 2018 am Herder-Gymnasium Berlin tätig. Sie betreut Schülerinnen und Schüler bei Jugend forscht und anderen MINT-Wettbewerben.

OStR‘ Kathrin Marquardt

OStR' Kathrin MarquardtSchloß-Gymnasium, Düsseldorf-Benrath

Escape the Classroom! – Kleine Escape-Games im Biologieunterricht mit wenig Aufwand gestalten

Lernen mit Spannung und Spiel! Escape-Games bringen frischen Wind in den Unterricht und begeistern Schülerinnen und Schüler für fachliche Inhalte. Ob Genetik, Zellbiologie oder Ökologie – mit kreativen Rätseln, Codes und Storys lassen sich komplexe Themen auf eine spannende, schülerzentrierte Weise vermitteln.
Escape-Games fördern kollaboratives Arbeiten, kritisches Denken und Problemlösungskompetenz. Lernende sind dabei aktiv, übernehmen Verantwortung und tauchen mit hoher Motivation in Fachinhalte ein. Gleichzeitig lassen sich Wissen, Anwendung und Transfer auf spielerische Weise abprüfen – ganz ohne klassische Tests.

In dieser praxisnahen Fortbildung soll gezeigt werden, wie mit wenig Zeit und Material motivierende Mini-Escape-Games für den Biologieunterricht entwickelt werden können. Nach einem kleinen Überblick über Möglichkeiten zur Erstellung von Escapes wird es Raum geben, ein eigenes kleines Spiel – analog und/oder digital zu entwickeln und im Anschluss den Einsatz im Unterricht zu diskutieren.

Sehr hilfreich: Laptop oder Tablet mit Internetzugang und ein Zugang zu z.B. LearningApps

Zur Person
Nach ihrem Abschluss im Fach Biologie und Chemie an der Universität Potsdam im Mai 2002 legte Kathrin Marquardt im Februar 2007 ihr 2. Staatsexamen am Seminar Bonn/Troisdorf ab. Sie ist MINT-Beauftragte am Schloß-Gymnasium in Benrath, 2017 erfolgte ihre Ernennung zur Oberstudienrätin.
Kathrin Marquardt ist Teil des Netzwerks digitalisierter Chemieunterricht der Bergischen Universität Wuppertal und arbeitet an der Erstellung eines Selbstlernkurses für Lehrende zu H5P im Chemieunterricht in Moodle mit.
Darüber hinaus ist sie Autorin des Buches „#MoodleKannMehr – Nicht nur im Distanzunterricht!“ und bietet Mikrofortbildungen für Kolleginnen und Kollegen an, darunter Themen wie Moodle, H5P, StopMotion, iMovie und Erklärvideos.

Prof. Dr. Susan Pulham

Prof. Dr. Susan Pulhamhtw saar – Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes

Warum machen Menschen Fehler – und das besonders im Umgang mit Wahrscheinlichkeiten und Statistiken?

In diesem Workshop erleben und diskutieren wir Verzerrungen im menschlichen Entscheidungsverhalten. Inhalt sind kognitive Verzerrungen und Heuristiken. Der Schwerpunkt liegt auf Problemen, die Menschen im Umgang mit Wahrscheinlichkeiten und Statistiken haben.

Zur Person
Seit 2009 ist Prof. Susan Pulham Professorin für Wirtschaftsmathematik und Statistik an der htw saar. Sie lehrt mathematische und statistische Fächer sowie Entscheidungslehre in verschiedenen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen. Vor ihrer Tätigkeit als Professorin an der htw saar lehrte sie bereits an anderen Hochschulen (u.a. RWTH Aachen, DHBW Baden-Württemberg, ASW-Berufsakademie Saarland, FOM) und war als Beraterin und Trainerin tätig. Professor Pulham studierte Mathematik und BWL an der RWTH Aachen und promovierte dort zur Doktorin der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Außerdem hat sie einen Bachelorabschluss und einen Masterabschluss in Psychologie (FernUniversität Hagen). Außerhalb der Hochschule ist sie Projektkoordinatorin TUMO Saar. Sie ist Mitglied bei der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik und Mitglied des WiWi Network der RWTH (Aachener Wirtschaftsgespräche)