McAfee-Professor für Ingenieurwissenschaften, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge (USA)
Center for Materials Science and Engineering, Cambridge (USA)
Center for Computational Science and Engineering, Schwarzman College of Computing, Cambridge (USA)
Superintelligenz für wissenschaftliche Entdeckungen und Konstruktionen
KI entwickelt sich rasch von einem passiven Analyseassistenten zu einem aktiven, sich selbst verbessernden Partner bei wissenschaftlichen Entdeckungen. In der materiellen Welt bedeutet dieser Wandel die Entwicklung von Systemen, die nicht nur Muster erkennen, sondern auch Schlussfolgerungen ziehen, Hypothesen aufstellen und autonom neue Ideen für Design, Entdeckung und Fertigung erforschen. Dieser Vortrag stellt neue Ansätze für „superintelligente” Entdeckungsmaschinen vor, die verstärktes Lernen, graphbasiertes Denken und physikalisch informierte neuronale Architekturen mit generativen Modellen integrieren, die domänenübergreifende Synthese und In-situ-Lernen ermöglichen. Wir untersuchen Multi-Agenten-Schwarmsysteme, die von der kollektiven Intelligenz in der Natur inspiriert sind und eine kontinuierliche Selbstentwicklung ermöglichen, während sie Probleme lösen. Fallstudien aus den Bereichen Materialwissenschaften, Ingenieurwesen und Biologie veranschaulichen, wie diese Systeme verborgene Struktur-Eigenschafts-Beziehungen aufdecken, neuartige Materialien entwerfen und Innovationen im Bereich der Nachhaltigkeitstechnik und darüber hinaus beschleunigen können. Diese Fortschritte weisen einen Weg hin zu einer KI, die die Grenzen des menschlichen Wissens in der Wissenschaft aktiv erweitert.
Zur Person
Markus J. Buehler ist McAfee-Professor für Ingenieurwissenschaften am MIT (ein institutsweit verliehener Lehrstuhl), Mitglied des Center for Materials Science and Engineering sowie des Center for Computational Science and Engineering am Schwarzman College of Computing. Er hat akademische Berufungen im Bereich Maschinenbau sowie Bau- und Umweltingenieurwesen. In seiner Forschung verfolgt Professor Buehler neue Modellierungs-, Design- und Herstellungsansätze für fortschrittliche Biomaterialien, die eine höhere Widerstandsfähigkeit und eine Vielzahl kontrollierbarer Eigenschaften vom Nano- bis zum Makromaßstab bieten. Seine Interessen umfassen eine Vielzahl funktionaler Materialeigenschaften, darunter mechanische, optische und biologische, wobei chemische Merkmale, hierarchische und multiskalige Strukturen mit der Leistung im Kontext physiologischer, pathologischer und anderer extremer Bedingungen verknüpft werden. Zu seinen Methoden zählen molekulare und multiskalige Modellierung, Design sowie experimentelle Synthese und Charakterisierung. Besonders interessiert ihn die Mechanik komplexer hierarchischer Materialien mit Merkmalen über verschiedene Skalen hinweg (z. B. Nanoröhren, Graphen und natürliche Biomaterial-Nanostrukturen einschließlich Proteinmaterialien wie Intermediärfilamente und Haare, Kollagen, Seide und Elastin sowie andere strukturelle Biomaterialien). Als Experte für rechnergestützte Materialwissenschaften und KI hat er das Feld der Materiomik mitbegründet und weitreichende Auswirkungen auf das Studium der mechanischen Eigenschaften komplexer Materialien, einschließlich vorhersagendem Materialdesign und Herstellung, aufgezeigt. Zwischen 2013 und 2020 war Buehler Leiter der Abteilung für Bau- und Umweltingenieurwesen am MIT. Zudem hatte er zahlreiche weitere Führungsrollen in Fachorganisationen inne, darunter eine Amtszeit als Präsident der Society of Engineering Science (SES).