Schlagwort-Archive: Düsseldorf 2018

Dr. Dirk Notz

Dr. Dirk NotzMax-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg

Das Ende der Eis-Zeit?
Keine andere Region der Erde ist so sehr schon heute vom Klimawandel betroffen wie die Polargebiete. In diesem Vortrag werden die beobachteten Veränderungen diskutiert. Auch wird erläutert, wie sehr die zukünftige Entwicklung der polaren Eiskappen von der zukünftigen Entwicklung des menschlichen CO2-Ausstoßes abhängt. Aufgelockert wird der Vortrag durch Berichte von eigenen Expeditionen in die hohen Breiten.

Zur Person
Dirk Notz studierte 1996 bis 2001 Meteorologie und physikalische Ozeanographie in Hamburg, Seattle und auf Spitzbergen. Die Promotion erfolgte anschließend von 2002 bis 2005 an der Cambridge University, Institute for Theoretical Geophysics, in Cambridge (UK) in angewandter Mathematik.
Seit 2008 ist Dirk Notz Leiter der Forschungsgruppe „Meereis im Erdsystem“ am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Daneben besetzt er seit 2014 eine Gastprofessur an der Universität Spitzbergen für physikalische Ozeanographie.
2007 erhielt der Wissenschaftler den Klaus-Tschira-Preis für verständliche Wissenschaft in der Rubrik „Physik“.
Dirk Notz veröffentlichte 2016 eine Studie in der Zeitschrift „Science“, die erstmals einen Zusammenhang zwischen CO2-Ausstoß und arktischer Eisschmelze nachweist.
Der Wissenschaftler führt regelmäßig Expeditionen in die Arktis durch und untersucht die dortigen Auswirkungen des Klimawandels. Mit dem Expeditionsleiter und Filmemacher Arved Fuchs organisiert er internationale Jugendcamps zur aktuellen Klimaproblematik, in denen die Teilnehmenden den Klimawandel vor Ort erleben können.

Dr. Gerhard Thiele

Dr. Gerhard ThieleAstronaut, selbständiger Berater, Dozent an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule, Aachen

Raumfahrt: Gestern – Heute – Morgen
Vor mehr als einem halben Jahrhundert flog der erste Mensch in den Weltraum: am 12. April 1961 umrundete Juri Gagarin einmal die Erde. Heute leben sechs Menschen aus unterschiedlichen Regionen der Welt an Bord der Internationalen Raumstation und arbeiten und forschen gemeinsam in der Schwerelosigkeit. Das Morgen wird insbesondere von privaten Unternehmen wie zum Beispiel Space X von Elon Musk vorbereitet.
Der Vortrag zeigt am konkreten Beispiel der Shuttle Radar Topographie Mission (SRTM), welche Fortschritte in der Raumfahrt in den vergangenen fünfeinhalb Jahrzehnten erreicht worden sind und wie der Blick auf die Erde unser Bild von der Erde verändert. Raumfahrt ist nicht der wichtigste, jedoch ein wesentlicher Schritt auf dem Weg in unsere Zukunft. Wie faszinierend diese Zukunft sein kann zeigt die Begeisterung, die gerade die Erfolge privater Raumfahrtunternehmen auslösen; so zuletzt erlebt bei dem Start der Falcon Heavy von Space X im Februar diesen Jahres. Und so rücken nach mehr als vier Jahrzehnten in der Erdumlaufbahn Mond und Mars zunehmend in den Mittelpunkt der astronautischen Raumfahrt.

Zur Person
Gerhard Thiele studierte Physik in München und Heidelberg, wo er 1985 promovierte. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Universität Princeton wurde er 1987 in das deutsche Astronautencorps am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt berufen. 1996 begann er bei der NASA die Ausbildung zum Missionsspezialisten und wurde 1998 in das europäische Astronautencorps übernommen. Er nahm im Jahr 2000 an der Shuttle Radar Topographie Mission teil und wurde 2003 in Baikonur zum Soyuz-Bordingenieur ausgebildet. Seit 2005 leitet Thiele die Astronautenabteilung der ESA und wurde 2009 Verantwortlicher für die Durchführung der letzten ESA-Astronautenauswahl. 2013 übernahm er das Büro für Strategische Planung und Outreach im Direktorat für Bemannte Raumfahrt und Betrieb bei der ESA. Seit 2016 hat Thiele einen Lehrauftrag an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen.

Prof. Dr. Christoph Paus

Prof. Dr. Christoph PausDepartment of Physics, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge (USA)

Die Suche nach der dunklen Seite des Universums
Unser Verständnis der Welt in ihrem Kern beruht auf elementaren Teilchen und deren Wechselwirkungen. Über die letzten rund hundert Jahre ist es Physikern geglückt eine kohärente Beschreibung aller Messungen dieser Teilchen und Wechselwirkungen zu erstellen: das Standardmodell. Am 04.07.2012 haben zwei CERN-Experimente, CMS und ATLAS, die Entdeckung des letzten fehlenden Bausteins dieses Modells verkündet: das Higgs-Boson. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass wir jetzt fertig sind und uns anderen Dingen zuwenden sollten. Nach einer weiteren Untersuchung stellt sich jedoch heraus, dass wir alles andere als fertig sind. Das Standardmodell kann einige Schlüsselfragen der Physik nicht erklären.
Eine dieser Fragen bezieht sich auf den Inhalt unseres Universums. Die Zusammensetzung des Universums kann man inzwischen auf verschiedene Arten bestimmen und man erhält konsistente Ergebnisse, nur leider verstehen wir sie nicht! Nur ungefähr vier Prozent des Universums besteht aus sichtbarer Materie, die wir mit dem Standardmodell beschreiben können, während der größte Teil der Materie, 24 Prozent des Universums, aus unsichtbarer oder auch dunkler Materie besteht. In diesem Vortrag wird die Suche nach der dunklen Materie am Large Hadron Collider (LHC) in Genf zusammengefasst.

Zur Person
Christoph Maria Ernst Paus studierte Physik, Mathematik und Maschinenbau an der RWTH Aachen. Nach dem Diplom in Maschinenbau promovierte er 1996 in Physik und wurde 1997 Fellow in der Abteilung für Teilchenphysik des CERN. 1999 wurde er ans MIT zum Assistenzprofessor berufen und ist dort seit 2010 Vollprofessor.
Bereits seine Dissertation wurde mit der Borchers-Medaille ausgezeichnet, außerdem erhielt Paus den Forschungspreis von NEC und den Buechner-Preis für Lehre.
Paus beschäftigt sich mit der Auswertung der Detektordaten des Large Hadron Collider am CERN.

Prof. Dr. Jörn Walter

Prof. Dr. Jörn WalterLehrstuhl für Genetik/Epigenetik, Universität des Saarlandes, Saarbrücken

Epigenetik – neue Einblicke in Prinzipien der Vererbung
Alle Lebensprozesse werden durch die Information des Genoms festgelegt. Gene werden im Verlauf der Entwicklung geordnet reguliert, d.h. differenziert an- und ausgeschaltet. Eine der Kernfragen der modernen Biologie ist es, welche molekularen Prozesse in Zellen ein derartiges Gedächtnis schaffen und festlegen, dass Gene nachhaltig an- oder abgeschaltet sind. Aber was passiert, wenn Zellen diese Fähigkeit verlieren? Welche pathologischen Auswirkungen hat das? Wie bestimmt unsere genetische Individualität solche Prozesse und wie beeinflussen Umwelteinflüsse solche genetisch gesteuerten Programme?
Antworten auf diese grundlegenden Fragen der Biologie liefert die Epigenetik. Sie ist eine relativ junge Teil-Disziplin der Genetik, die sich mit Prozessen beschäftigt, die oberhalb der genetischen Information stattfinden und die für einen längeren oder kürzeren Zeitraum die Genfunktion beeinflussen. Im Vortrag werden einige Kernpunkte der Epigenetik erläutert und an Beispielen illustriert, welche Einblicke uns die epigenetische Forschung in Prozesse der Vererbung, der Evolution, des Alterns und der Erkrankung liefert.

Zur Person
Jörn Erik Walter studierte Biologie in Darmstadt und Berlin, wo er 1987 an der Freien Universität sein Diplom erhielt und 1990 promovierte. Er war Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für molekulare Genetik in Berlin. Im Jahr 1999 habilitierte er sich an der Humboldt-Universität, wo er anschließend als Privatdozent arbeitete. Seit 2000 ist er Professor für Genetik/Epigenetik an der Universität des Saarlandes. Walter war bis 2017 Koordinator des deutschen Epigenom Programms DEEP und ist Mitgründer der Epigenomics AG, Berlin.

Prof. Dr. Stefan W. Hell

Prof. Dr. Stefan W. HellNobelpreisträger für Chemie 2014
Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen und Max-Planck-Institutfür medizinische Forschung, Heidelberg

Grenzenlos scharf: Lichtmikroskopie im 21. Jahrhundert
Während des gesamten 20. Jahrhunderts war es eine weithin akzeptierte Tatsache: ein Lichtmikroskop, das herkömmliche Linsen verwendet und somit im optischen Fernfeld arbeitet, kann keine feineren räumlichen Details auflösen als ungefähr die halbe Lichtwellenlänge (>200 nm). In den 1990er Jahren jedoch wurde entdeckt, dass eine Überwindung der klassischen Beugungsgrenze in der Tat möglich ist und dass fluoreszente Probenstrukturen mit einer Auflösung nahe der molekularen Skala untersucht werden können.

In diesem Vortrag werden die einfachen und gleichzeitig sehr mächtigen Prinzipien erläutert, die es erlauben, die auflösungsbegrenzende Rolle der Beugung im optischen Fernfeld zu neutralisieren. Im Kern geht es darum, Probenmoleküle, die näher beieinander liegen als der durch die Beugungsgrenze diktierte Mindestabstand, in unterschiedliche (Quanten-)Zustände zu überführen, damit sie für ein kurzes Zeitintervall zur Detektion unterscheidbar gemacht werden. Im Ergebnis wird die alte Auflösungsgrenze radikal überwunden, und das Innere transparenter Proben wie zum Beispiel Zellen und Gewebe kann nun nichtinvasiv, mit fokussiertem Licht und in 3D, auf der Nanoskala abgebildet werden.

Neben den Grundlagen werden einige der neueren Fortschritte in diesem Forschungsgebiet aufgezeigt. Auch wird kurz die Relevanz der „fernfeldoptischen Nanoskopie“ für verschiedene Bereiche, darunter die Lebens- und Materialwissenschaften, an Beispielen verdeutlicht.

Ein erneuter Blick auf die Grundlagen zeigt, wie eine eingehende Betrachtung der grundlegenden Prinzipien der Nanoskopie zu neuen Konzepten wie MINFLUX, MINFIELD und DyMIN geführt hat. Obwohl sich diese Ansätze in einigen Aspekten unterscheiden, nutzen sie doch alle ein lokales Intensitätsminimum (eines Doughnut-Profils oder einer stehenden Welle) um die Koordinaten des/der zu erfassenden Fluorophors/-e zu bestimmen. Auf besonders eindrucksvolle Weise hat so jüngst die MINFLUX-Nanoskopie, unter Verwendung eines Intensitätsminimums von Anregungslicht für die Bestimmung der Fluorophor-Position, die ultimative (Hoch-)Auflösung erreicht: die Größe des Moleküls selbst.

Zur Person
Stefan W. Hell ist wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen. Hier leitet er die Abteilung für NanoBiophotonik. Stefan Hell ist auch Honorar-Professor für Experimentalphysik an der Universität Göttingen und apl. Professor für Physik an der Universität Heidelberg. Seit 2003 leitet er außerdem die Kooperationsabteilung für Optische Nanoskopie am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Er ist auch Mitglied des Vorstands des Laser-Laboratorium Göttingen und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und zu Heidelberg. Im Jahre 2008 erhielt er einen Ruf nach Harvard, den er 2009 ablehnte.
Stefan Hell studierte Physik an der Universität Heidelberg und schloss sein Studium 1990 mit der Promotion ab. Von 1991 bis 1993 arbeitete er am EMBL (European Molecular Biology Laboratory) in Heidelberg, gefolgt von Aufenthalten an der Universität Turku, Finnland (1993 – 1996) und an der Universität von Oxford, England (1994). 1996 habilitierte er sich in Physik an der Universität Heidelberg. 1997 wurde er zum Leiter einer selbständigen Max-Planck-Nachwuchsgruppe am Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen berufen, wo er seine Forschung zur optischen Mikroskopie jenseits der Beugungsgrenze etablierte. Nach mehreren Rufen in die USA, Großbritannien, Deutschland und Österreich wurde Stefan Hell im Oktober 2002 zum Direktor am Göttinger Max-Planck-Institut berufen. Stefan Hell hat mehr als 300 Originalarbeiten veröffentlicht, die sich vor allem auf das Durchbrechen der von Ernst Abbe 1873 formulierten Beugungsgrenze in der fokussierenden Lichtmikroskopie richten, für das er Pionierarbeit geleistet hat. Seine Arbeiten wurden im Jahr 2014 mit dem Kavlipreis in Nanoscience und dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Seit 2016 ist Hell außerdem Direktor am Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung in Heidelberg.

Düsseldorf 2018

Die Bundeskonferenz Schule MIT Wissenschaft 2018 war vom 09. bis 11. November in Düsseldorf. Es konnten sich bundesweit alle interessierten Lehrkräfte der Naturwissenschaften und Technik bewerben.

Tagungsort der Veranstaltung Schule MIT Wissenschaft war die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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Bilder   Bilderalbum Schule MIT Wissenschaft | Düsseldorf 2018 mit freundlicher Genehmigung der Referenten und Veranstaltungsteilnehmer
 

Programm   Broschüre mit Veranstaltungsplan und Informationen zu allen Referenten und Vorträgen (10.2018)
 

Partner

Logos Partner 2018 - Heinrich-Heine-Universität DüsseldorfLogos Partner 2018 - Jugend forschtLogos Sponsoren 2017 - Volkswagen StiftungLogos Partner 2017 - StifterverbandLogos Sponsoren 2017 - ALTANA AGLogos Partner 2018 - Wissenschaft im Dialog

Förderer & Sponsoren

Logos Sponsoren 2018 - Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-WestfalenLogos Sponsoren 2018 - Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-WestfalenLogos Sponsoren 2018 - Landeshauptstadt DüsseldorfFonds der Chemischen IndustrieLogos Sponsoren 2018 - BBBank eGDebeka

Medienpartner

laufwerk:m | ProgrammierungLogos Medienpartner - lightvision MultimediaproduktionLogos Medienpartner - cebe-Design

Mobilitätspartner

Logos Mobilitätspartner - Deutsche BahnRheinbahn AG