Massachusetts Institute of Technology, Cambridge (USA)
Innovationen in der Luftfahrt-Antriebstechnik
Die wachsende globale Umweltkrise und die dramatische Erhöhung der Treibstoffkosten fordern mehr denn je Innovation in der Flugzeug- und Triebwerkentwicklung. Auch wenn sich die Flugzeugsilhouetten während den letzten 60 Jahren kaum veränderten, haben sich Technologien in Werkstofftechnik, Herstellungsverfahren, Avionik und Antriebstechnik rasant entwickelt. Trotz dieses Entwicklungsdruckes entschieden sich Airbus und Boeing vor ein paar Jahren gegen einen komplett neuen Flugzeugtypen. Stattdessen setzten sie ihre Strategie für Mittelstrecken Flugzeuge, den A320 NEO (New Engine Option) und die Boeing 737 MAX, auf neue Triebwerke mit erhöhtem Nebenstromverhältnis. Es stellt sich die Frage, wie lange man ohne neue Flugzeugarchitektur und Konfiguration auskommen wird, speziell im Licht der Quantensprünge in der Antriebstechnik und den wachsenden Anforderungen und Umweltzwängen. Einleitend wird ein kurzer historischer Abriss über die Triebwerkentwicklung gegeben, gefolgt von einem Überblick über neue Ideen in der Antriebstechnik und Gedankenanstöße für die Frage, auf welchen Gebieten in der Zukunft geforscht werden sollte und welche gegenwärtigen Forschungsgebiete weniger erfolgversprechend sind.
Zur Person
Zoltan Spakovszky ist Professor of Aeronautics and Astronautics am Massachusetts Institute of Technology und Leiter des Gasturbinen-Laboratoriums (GTL) am Lehrstuhl für Luft- und Raumfahrttechnik. Seine Forschungsinteressen gelten der Strömungslehre und Gasdynamik mit Anwendung Turbomaschinen und Antriebstechnik. Am MIT lehrt er Thermodynamik, Fluidmechanik und Aeroakustik. Spakovszky erhielt im Jahre 1997 seinen Dipl.-Ing. ETH in Maschinenbau und Verfahrenstechnik und forschte anschließend in den Vereinigten Staaten bei Pratt & Whitney Aircraft Engines und NASA Lewis Research Center. Am MIT erhielt er 1999 seinen Master of Science und promovierte im Jahre 2000 in Luft- und Raumfahrttechnik. Vor Antritt seiner Professur am MIT 2001 arbeitete er als Lead Engineer bei GE Aircraft Engines. Spakovszky ist ein ASME Fellow und auch als Technischer Berater in der Industrie tätig. 2009 verbrachte er ein Jahr in Japan als Technology Special Advisor bei Mitsubishi Heavy Industries (MHI). Er hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten.