¹ Universität des Saarlandes
² Universität des Saarlandes
Hochleistungswerkstoffe – eine spannende Welt auf der Mikro-, Nano- und atomaren Skala – und wie wir diese sichtbar machen können
Die Materialwissenschaften gehören neben der Informatik und der Biotechnologie zu den drei Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Ein Forschungsschwerpunkt des Fachbereichs an der Universität des Saarlandes ist es, Materialien auf der Mikroebene bis in den atomaren Bereich sichtbar zu machen. Dabei kommen verschiedene technische Hilfsmittel zum Einsatz, vom Lichtmikroskop über das Rasterelektronenmikroskop (REM) und das Focused-Ion-Beam-Mikroskop (FIB) bis hin zur Atomsonden-Tomographie.
Mit dieser Bandbreite an Vergrößerungsmöglichkeiten werden Hochleistungswerkstoffe auf sehr unterschiedliche Weise betrachtet und analysiert. Dadurch lassen sich vielfältige Aussagen über bereits durchgeführte Be- und Verarbeitungsprozesse treffen und neue Ansätze zur Optimierung der Werkstoffeigenschaften ableiten.
In diesem Workshop werden Proben aus unterschiedlichen Werkstoffen im Metallographielabor präpariert, um deren Gefüge mit den verschiedenen Mikroskopen sichtbar zu machen. In einem anschließenden Demonstrationspraktikum am FIB-REM werden anhand verschiedener Proben die physikalischen Grundlagen der einzelnen Techniken und Kontrastmechanismen erläutert. Die Vorstellung der Arbeitsprinzipien sowie der Vor- und Nachteile anderer Mikroskopietechniken runden den Workshop ab.
Zu den Personen
Dr. Flavio Soldera studierte Maschinenbau an der Universidad Nacional del Comahue in Argentinien. Im Jahr 2005 promovierte er an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken in Materialwissenschaft und Werkstofftechnik (MWWT).
Seit 1998 arbeitet er als wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes und seit 2017 auch an der Materials Engineering Center Saarland (MECS). Er ist Co-Autor von 100 per-review Publikationen mit Schwerpunkten in den Bereichen Materialien für elektrische Anwendungen, 3D-Analyse von Mikro-/Nanostrukturen sowie Elektronenmikroskopie und fokussierte Ionenstrahlanwendungen. Seit 2005 koordiniert er internationale Studien- und Forschungsprogramme im MWWT-Bereich und ist seit 2008 Geschäftsführer der Europäischen Schule für Materialforschung (EUSMAT). Mehrere Projekte der Europäischen Kommission, des DAAD und der Deutsch-Französischen Hochschule sind Teil des EUSMAT-Portfolios.
Michael Kasper absolvierte in der Automobilindustrie eine Ausbildung zum Werkstoffprüfer Fachrichtung Metalltechnik. Anschließend schloss er berufsbegleitend die Technikerschule zum staatl. geprüften Werkstofftechniker ab.
Seit 2020 ist Michael Kasper Leiter der Metallographie des Lehrstuhls für Funktionswerkstoffe und des MECS. Als Stipendiat der SBB studiert er nebenberuflich Materialwissenschaft und Werkstofftechnik an der UdS.
Jetzt kümmert er sich vor allem um Aufgaben im Bereich metallographische Untersuchungen, Prüfverfahren oder Schadensanalysen in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern. Dabei führt er Gefügeanalysen sowohl auf makroskopischer Ebene als auch mittels Lichtmikroskopie durch.