Leiter des Lehrstuhls für Physikalische Chemie II der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien e.V., Jena
Biophotonik — Licht für die Gesundheit
Das relativ junge Forschungsgebiet Biophotonik kombiniert die Bereiche Lebens- und Umweltwissenschaften sowie die Medizin mit innovativen optischen Technologien. Dabei umfasst die Biophotonik alle optischen Methoden zur Untersuchung struktureller, funktioneller, mechanischer, biologischer und chemischer Eigenschaften biologischer Materialien und Systeme. Mit ihrer Hilfe lassen sich die Ursachen von Krankheiten besser verstehen, um sie so in Zukunft verhindern oder sie zumindest früher damit effektiver behandeln zu können. Biophotonik verspricht der Grundlagenforschung neue Werkzeuge, die in Zukunft Patienten Durchbrüche für die Bekämpfung von Krankheiten verheißt. Fortschritte in Prävention, Diagnostik und Therapie der großen Volkskrankheiten wie Krebs oder Infektionen werden das Gesundheitssystem spürbar entlasten. Außerdem werden die neuen Anwendungsmöglichkeiten dafür sorgen, dass in den Optischen Technologien sowie der Bio- und Medizintechnik neue hochqualifizierte und zukunftssichere Arbeitsplätze entstehen.
Zur Person
Jürgen Popp studierte Chemie in Erlangen und Würzburg. Nach seiner Promotion war er für ein Jahr an der Yale University, New Haven, USA, als Postdoktorand tätig. Im Jahr 2001 habilitierte er sich in Physikalischer Chemie an der Universität Würzburg. 2002 erhielt er einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Physikalische Chemie nach Jena, wo er seit 2006 auch wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien e.V. ist. Sein wissenschaftliches Hauptinteresse gilt der Biophotonik. Dabei ist besonders seine Expertise auf dem Gebiet der linearen und nichtlinearen Raman-Spektroskopie zur Beantwortung biomedizinischer, lebenswissenschaftlicher und umweltwissenschaftlicher Fragestellungen hervorzuheben. 2012 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Babeş-Bolyai University in Cluj-Napoca, Rumänien, verliehen. 2013 erhielt er den Robert Kellner Lecture Award.