Archiv der Kategorie: Konferenzen

Dr. Dirk Stiefs¹, Amina Zaghdane², Niklaas Hibbeler³

Dr. Dirk Stiefs - oben im Bild, Amina Zaghdane - Bildmitte, Niklaas Hibbeler - unten im Bild¹ DLR_School_Lab, Bremen
² DLR_School_Lab, Bremen
³ DLR_School_Lab, Bremen

Programmieren eines Marsrovers
Roboter werden oft dort eingesetzt, wo Arbeit für den Menschen zu gefährlich ist. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR beschäftigt sich mit dem Einsatz von Robotern in der Raumfahrt, in der sie häufig die Astronauten unterstützen oder, auf fremden Planeten, sogar ersetzen müssen. Die aktuellen Marsrover haben schon viele wichtige Informationen zur Zusammensetzung des Planeten Mars und seiner Atmosphäre liefern können. Das DLR Bremen hat sich unter anderem mit der Entwicklung spezieller Räder und Forschungsinstrumente an Marsmissionen beteiligt. Und auch bei der nächsten Mission, ExoMars, macht das DLR mit.

Im DLR_School_Lab Bremen, eines der 15 Schülerlabore des DLR, erfahren Schülerinnen und Schüler, dass Marsrover aufgrund der Signalverzögerung nicht direkt gesteuert werden können, sondern für ihre Bewegungen und Aufgaben vorab programmiert werden müssen. Anhand von Rover-Modellen können die Schülerinnen und Schüler eigene Programmiererfahrungen sammeln und verschiedene Aufgaben lösen. Dies geht sowohl in Präsenzform im DLR_School_Lab als auch rein virtuell im Klassenzimmer oder im Home-Schooling. In dem Workshop stellen wir dieses Angebot vor und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können selbst die Programmierumgebung ausprobieren. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.

Zu den Personen
Dr. Dirk Stiefs studierte in Oldenburg Physik und promovierte in Oldenburg und Amsterdam. Seit 2011 ist er Leiter des DLR_School_Lab Bremens, das Schülerlabor des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bremen. Darüber hinaus moderiert Herr Stiefs Science Shows von kleinen Science Slams bis hin zu Veranstaltungen mit über 16.000 Schülerinnen und Schüler, bei der DLR_Raumfahrt_Show 2019 in Erfurt.

Amina Zaghdane studiert Technomathematik an der Universität Bremen und arbeitet im DLR_School_Lab Bremen. Zudem konzipiert, realisiert und begleitet sie freiberuflich weitere Bildungsangebote, überwiegend im MINT-Bereich, im Rahmen unterschiedlicher Projekte.

Niklaas Hibbeler studiert an der Universität Bremen im Master Betriebswirtschaftslehre. Seit 2015 ist er als studentische Hilfskraft beim DLR_School_Lab Bremen. Seine besonderen Interessen liegen in den Bereichen Robotik, 3D-Druck und 3D Modellierung.

Dr. Hanne Ballhausen¹, Dr. Holger Vogts²

Dr. Hanne Ballhausen - oben im Bild, Dr. Holger Vogts - unten im Bild¹ Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS, Bremen
² MINT-Koordinator Max-Planck-Gymnasium, Delmenhorst

Mathe, Informatik und Medizin – wie passt das zusammen?
Wofür benötigen wir Mathe, Informatik und Physik in der modernen Medizin? Und wie können diese Fächer dabei helfen, die Diagnose und Therapien von Erkrankungen zu verbessern?
In diesem Workshop geben wir Einblicke in die medizinische Bildverarbeitung und die Rolle der Mathematik und Informatik dabei. Warum ist die Computerunterstützung in der Medizin so wichtig und wie können gute Programme die Diagnose und Therapie verbessern und den Arbeitsalltag der Mediziner vereinfachen? Gemeinsam schauen wir auf medizinische Daten und ihren Aufbau und wie sie am Computer bearbeitet werden können und wie die Mathematik und Informatik ihren Teil zum Fortschritt der Medizin beitragen.
Neben dem eigenen Arbeiten mit der Software und den medizinischen Bildern wird es einen Erfahrungsbericht aus dem Projekt „Digitale Medizin im Informatikunterricht“ am Max-Planck-Gymnasium Delmenhorst geben.

Zu den Personen
Dr. Hanne Ballhausen hat nach ihrem Studium der Mathematik viele Jahre im Bereich der numerischen Simulation und Optimierung mit partiellen Differentialgleichungen geforscht. Nach ihrer Promotion hat sie im Fraunhofer Institut für Digitale Medizin MEVIS weiter an der Validierung der Simulation thermischer Ablationsverfahren gearbeitet. Seit 2014 kümmert sie sich schwerpunktmäßig darum, Kindern und Jugendlichen die Wissenschaft und das wissenschaftliche Arbeiten näher zu bringen.

Dr. Holger Vogts studierte Physik an der TU Carolo Wilhelmina zu Braunschweig mit dem Abschluss der Promotion (2009) am Institut für Mathematische Physik mit dem Forschungsschwerpunkt Quanteninformationstheorie. Nach dem zweiten Staatsexamen für das Lehramt mit den Fächern Physik und Mathematik unterrichtete er an der Hoffmann-von-Fallersleben-Schule Braunschweig und studierte berufsbegleitend Informatik für das Lehramt. Seit 2018 ist Holger Vogts MINT-Koordinator am Max-Planck-Gymnasium Delmenhorst.

Dr. Martina Pätzold

Dr. Martina PätzoldMARUM UNISchullabor, Universität Bremen

Prima Klima
Der Klimawandel ist in aller Munde, und nach dem Anfang Februar 2007 veröffentlichten ersten Bericht des Intergovernmental Panel for Climate Change (IPCC) dürfte auch der letzte Skeptiker davon überzeugt sein, dass der Mensch das Klima maßgeblich verändert.

  • Wie kommen die Daten für solche Berichte zustande?
  • Wie und wo gewinnen Meeresforscher Proben für ihre Untersuchungen?
  • Welche Methoden werden in den Laboren auf den Forschungsschiffen und den Instituten an Land eingesetzt?

Zur Person
Dr. Martina Pätzold studierte und promovierte im Bereich Geowissenschaften / Meereswissenschaften an der Universität Marburg und der biologischen Station Roscoff / Frankreich. Nach der Promotion Tätigkeit an der Universität Bremen in den Bereichen Meeresgeologie, Wissenschaftsmanagement und Öffentlichkeitsarbeit.
Seit 2004 Leitung des MARUM UNISchullabors an der Universität Bremen. Der Schwerpunkt liegt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. In dem Schülerlabor arbeiten die Besucher an Experimenten zu naturwissenschaftlichen Grundkonzepten.
Hauptziel ist es immer Interesse und Neugier zu wecken. In den Kursen und Vorträgen steht der Spaß am Thema immer im Vordergrund.

M.A. Nele Woehlert

M. A. Nele WoehlertUniversität Bremen

EXPERIMETALL: Auf den Spuren des Werkstoffs Metall
Der interdisziplinäre Sonderforschungsbereich SFB/TRR 136 „Funktionsorientierte Fertigung auf der Basis charakteristischer Prozesssignaturen“ – kurz: Prozesssignaturen – hat sich zum Ziel gesetzt, die Wechselwirkungen zwischen Werkstoffen und Fertigungsprozessen zu erforschen und so das Konzept der sogenannten Prozesssignaturen zu entwickeln und zu konkretisieren. Die Vision ist die Eröffnung einer neuen Perspektive in der werkstofforientierten Fertigung zur Optimierung von Bauteilen. Mehr als 40 Ingenieurinnen und Ingenieure, Mathematikerinnen und Mathematiker und Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler arbeiten für dieses Ziel im SFB an den Universitäten Bremen, Aachen und Stillwater (USA).
In unserem Sonderforschungsbereich Prozesssignaturen konzipieren wir außerdem verschiedene Formate für Schülerinnen und Schüler, um ihnen zielgerichtet Inhalte aus unserer Forschung zu vermitteln und ihre Neugier zu wecken. Dabei steht stets eine Hands-On-Mentalität im Vordergrund. Das Highlight ist unsere mobile Ausstellung EXPERIMETALL. Anhand zahlreicher Exponate und Experimente lassen sich formgebende Fertigungsverfahren entdecken und die Eigenschaften von Metallen erfahren. Dieser Workshop widmet sich der Ausstellung und ihrem virtuellen Double in allen Facetten – getreu dem Motto „Entdecken + Verstehen + Anwenden“.

Zur Person
M.A. Nele Woehlert: Nele Woehlert studierte Germanistik und Philosophie an der Universität Bremen. Im Rahmen des transregionalen Sonderforschungsbereichs 136 „Prozesssignaturen“ ist sie für die Wissenschaftskommunikation und Graduiertenförderung zuständig. Neben zahlreichen Projekten und Maßnahmen im MINT-Bereich koordiniert sie auch die Ausstellung EXPERIMETALL.

Prof. Dr. Michael Tausch¹, Dr. Yasemin Gökkuş²

Prof. Dr. Michael Tausch - oben im Bild, Dr. Yasemin Gökkuş - unten im Bild¹ Didaktik der Chemie, Bergische Universität, Wuppertal
² Bergische Universität, Wuppertal

Vom Lichtlabor Pflanze zur künstlichen Photosynthese
Wie schafft es die Natur, alleine das Sonnenlicht als energetischen Antrieb für alle Lebewesen auf der Erde zu nutzen? Dieser Frage nachzugehen lohnt sich, denn globale Probleme des 21. Jahrhunderts wie Energiewende, Klimawandel und Nachhaltigkeit können nur gelöst werden, wenn unsere Schuljugend für die Möglichkeiten sensibilisiert wird, die in der Nutzung des Solarlichts liegen.
Photoprozesse sind interdisziplinär. Sie bieten eine Fülle von motivierenden Kontexten, an denen Basiskonzepte, Kompetenzen und lehrplankonforme Inhalte der Chemie und benachbarter MINT-Fächer vermittelt und gefördert werden können.
Im Workshop stehen Modellexperimente zum „Lichtlabor Pflanze“ im Vordergrund. Dabei geht es um das Zusammenwirken von Chlorophyllen und Carotinoiden bei der Photosynthese sowie um die stofflichen und energetischen Grundlagen beim natürlichen Kreislauf Photosynthese und Atmung. In einem neuen Experiment wird eine Teilreaktion der aktuell viel beforschten künstlichen Photosynthese realisiert. Es ist die photokatalytische Herstellung von „grünem“ Wasserstoff direkt durch Lichtbestrahlung, ohne den Umweg über Photovoltaik und Elektrolyse.
Die didaktische Verwertung und curriculare Einbindung der Experimente in den Sekundarstufen I und II wird mithilfe von Unterrichtskonzeptionen, Arbeitsblättern, Modellanimationen und Lehrfilmen unterstützt. Diese sind über das Internetportal https://chemiemitlicht.uni-wuppertal.de/ frei zugänglich.

Zu den Personen
Prof. Dr. Michael Tausch, langjähriger Chemielehrer (1976-1995) an der KGS Weyhe und Professor für Chemie und ihre Didaktik an den Universitäten Duisburg (1995-2005) und Wuppertal (seit 2005), entwickelt Lehr-/ Lernmaterialien als Print- und Elektronikmedien sowie als Interaktionsboxen mit experimentellem Equipment. Sein Forschungsinteresse gilt insbesondere der curricularen Innovation des Chemieunterrichts und des Chemie-Lehramtsstudiums. Einen Schwerpunkt bilden dabei die Prozesse mit Licht. Auf diesem Gebiet leistet er Pionierarbeit für den Chemieunterricht und die benachbarten MINT-Fächer. M. W. Tausch erhielt im Jahr 2015 als erster Chemiedidaktiker den neu eingerichteten Heinz-Schmidkunz-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker.

Dr. Yasemin Gökkuş schloss 2014 ihr Studium in den Fächern Chemie und Mathematik an der Universität Paderborn mit dem 1. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Während des Studiums war sie als Stipendiatin der Stiftung der Deutschen Wirtschaft Vertrauensperson beim Studienkompass für Abiturienten und gleichzeitig als Vertretungslehrkraft für das Fach Mathematik tätig. Sie absolvierte 2016 das Referendariat am Mataré-Gymnasium in Meerbusch und ist seit November 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Chemiedidaktik an der Bergischen Universität Wuppertal. Ihre Promotion hat sie dort im März 2020 abgeschlossen. Seither ist sie Lehrerin an einer Bremer Schule und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Chemiedidaktik Wuppertal.

Dr. Matthias Knauer

Dr. Matthias KnauerWissenschaftlicher Mitarbeiter der AG Optimierung und Optimale Steuerung
Universität Bremen

Mathematik: Unser Schlüssel zur Industrie
Wofür lernt man eigentlich Mathematik? In diesem Vortrag soll an konkreten Beispielen erläutert werden, wie Mathematik, insbesondere die Disziplin der Optimierung, bei der Lösung von Fragestellungen aus der Industrie weiterhilft. Nicht selten führen solche Fragestellungen auch zu neuen mathematischen Ideen. Ein Gewinn für beide Seiten!

Doch was zeichnet Mathematikerinnen und Mathematiker aus? Die üblichen Antworten, wie die Fähigkeit, sich in neue Themen einzuarbeiten, oder das Problem zu abstrahieren, sollen in diesem Vortrag illustriert werden.

Zur Person
Matthias Knauer arbeitet seit 2004 am Zentrum für Technomathematik (ZeTeM) der Universität Bremen. In der Arbeitsgruppe Optimierung und Optimale Steuerung optimiert er überall da, wo sich etwas bewegt: Kräne, Raumschiffe, Roboter. Damit jeder versteht, wie schön und nützlich Mathematik sein kann, erstellt er außerdem Visualisierungen am Computer und Exponate und bietet mathematische Stadtführungen an.

Dr. Matthias Knauer

Dr. Matthias KnauerWissenschaftlicher Mitarbeiter der AG Optimierung und Optimale Steuerung
Universität Bremen

Numerisches Lösen von Optimierungsproblemen im Unterricht
In der Arbeitsgruppe Optimierung und Optimale Steuerung helfen wir bei der Lösung von Problemen aus der echten Welt. Wie bewegt sich ein Kran schwingungsfrei? Wie parkt ein Auto optimal ein? Das alles kann unsere Optimierungs-Software WORHP beantworten. Dabei unterscheiden sich diese Fragen gar nicht so sehr von den üblichen Mathe-Aufgaben aus der Schule.

In diesem Workshop zeige ich, wie mit unserer Software Aufgaben aus der Schulmathematik gelöst werden können und so neben einem analytischen Verständnis auch numerische Grundlagen vermittelt werden können. Die Übertragung auf eine Auswahl von Optimierungsproblemen zu realen Anwendungen wird in diesem Workshop dann fast zum Kinderspiel.

Es wird empfohlen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Windows-Laptop mitbringen, um die vorgestellten Optimierungsprobleme direkt mit WORHP Lab, einer grafischen Oberfläche zu WORHP, selbst zu lösen. Die Software wird im Workshop eingerichtet und kann auch danach weiter für akademische und schulische Zwecke genutzt werden. Eine Teilnahme ist auch ohne Windows-Laptop möglich.

Zur Person
Matthias Knauer arbeitet seit 2004 am Zentrum für Technomathematik (ZeTeM) der Universität Bremen. In der Arbeitsgruppe Optimierung und Optimale Steuerung optimiert er überall da, wo sich etwas bewegt: Kräne, Raumschiffe, Roboter. Damit jeder versteht, wie schön und nützlich Mathematik sein kann, erstellt er außerdem Visualisierungen am Computer und Exponate und bietet mathematische Stadtführungen an.

Prof. Dr. rer. nat. Johannes Gulden¹, Liane Voss, B.Sc.²

Prof. Dr. rer. nat. Johannes Gulden - oben im Bild, Liane Voss, B.Sc. - unten im Bild¹ Institut für Regenerative EnergieSysteme, Hochschule Stralsund
² Institut für Regenerative EnergieSysteme, Hochschule Stralsund

Wie macht man aus Sonnenlicht und Farbstoff Strom? – Experimente mit einer Farbsolarzelle
Wie kann man Schülerinnen und Schüler ganz praktisch an das Thema Photovoltaik heranführen und die Umwandlung von Licht in elektrische Energie eindrucksvoll verdeutlichen? Auf diese Frage bietet der Workshop des Institutes für Regenerative EnergieSysteme (IRES) der Hochschule Stralsund Antworten. Dabei soll der Bau einer Farbsolarzelle gemeinsam erprobt und mit verschiedenen Farbstoffen experimentiert werden. Mit dem Experiment können Schülerinnen und Schüler praktisch erfahren, wie Solarstrom aus Pflanzenfarbstoffen gewonnen wird.

Zu den Personen
Prof. Gulden forscht über Offshore Windenergiesysteme für die Wasserstoffversorgung und leitet und leitet das Institut für Regenerative EnergieSysteme

Er studierte Physik in Rostock, arbeitete dann am Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY in Hamburg und promovierte an der dortigen Universität. Seit 2012 ist er an der Hochschule Stralsund zunächst als Projektmanager und später als Professor für Regenerative Energien tätig.

Liane Voss machte eine Berufsausbildung zur Vermessungstechnikerin und studierte später an der Hochschule Stralsund Regenerative Energien – Elektroenergiesysteme.

Prof. Dr. Wolfgang Ketterle

Prof. Dr. Wolfgang KetterleNobelpreisträger für Physik 2001
Massachusetts Institute of Technology, Cambridge (USA)

Experimente am absoluten Temperatur-Nullpunkt
Warum kühlen Physiker Materie zu extrem niedrigen Temperaturen? Warum ist es wichtig, Temperaturen zu erreichen, die mehr als eine Milliarde mal kälter sind als der interstellare Raum? In diesem Vortrag werde ich beschreiben, mit welchen Methoden man Atome auf Nanokelvin-Temperaturen abkühlt, wie man solche Temperaturen misst, und wie man neue Formen der Materie realisiert und beobachtet.

Zur Person
Wolfgang Ketterle wurde am 21. Oktober 1957 in Heidelberg geboren. Nach dem Abitur absolvierte er ein Physikstudium zunächst an der Universität Heidelberg und später an der Technischen Universität München, das er 1982 als Diplomphysiker abschloss. Von 1982 bis 1986 hat er anschließend an der Ludwig-Maximilians-Universität und dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik promoviert. Nach seiner Promotion beschäftigte er sich am Max-Planck-Institut für Quantenoptik vor allem mit der Laserspektroskopie. 1990 ging er – zunächst als Gastforscher – an das renommierte Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, wo er sich einem neuen Forschungsfeld, der Grundlagenforschung im Bereich der Tieftemperaturphysik, zuwandte. Seit 1998 hat er dort die John D. MacArthur Professur für Physik inne und ist seit 2006 stellvertretender Direktor des Research Laboratory of Electronics sowie Direktor des Center of Ultracold Atoms.

2001 erhielt Wolfgang Ketterle zusammen mit Eric A. Cornell und Carl E. Wieman den Nobelpreis für Physik für die Erzeugung der Bose‐Einstein‐Kondensation und für grundsätzliche Studien über die Eigenschaften der Kondensate. Wolfgang Ketterle war einer der ersten Forscher, denen ein Bose‐Einstein‐Kondensat gelang. Er entwickelte zudem die Grundlagen für den Atomlaser, der von ihm erstmals 1997 realisiert wurde. Er erhielt neben dem Nobelpreis für Physik viele weitere Auszeichnungen.

Mike Kramler¹,
Marion Pellowski²
Dr. Miriam Voß³

Mike Kramler - oben im Bild, Marion Pellowski - Bildmitte, Dr. Miriam Voß - unten im Bild¹ Betriebsingenieur des TUMlab (Experimentierlabor der TU München im Deutschen Museum)
² Diplom-Physikerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Museum
³ Diplom-Biologin, Projektleiterin des TUMlab

PhIT mit dem Arduino – ein Remote-Learning Mess-Experiment im Querschnitt von Physik, Informatik und Technik
Das Schöne am Arduino ist: Um damit tolle Projekte zu machen, muss ich kein Experte sein. Mikrocontroller wie der Arduino sind kleine, programmierbare Einheiten, deren Anwendungsfelder von technischen Spielereien – wie z.B. einem Teebeutelautomaten – bis hin zum Einsatz für die Satellitenentwicklung reichen. Die Programmierung ist einfach zu erlernen, der Controller ist klein und relativ kostengünstig. Auf diese Weise bietet der Arduino auch Neulingen vielfältige Möglichkeiten, kreativ zu werden und eigene Ideen umzusetzen.

So hat der Arduino auch an vielen Schulen Eingang gefunden. Aber was, wenn die Schülerinnen und Schüler, wie in der jetzigen Zeit, gar nicht in die Schule kommen können? Was den Arduino betrifft, eröffnet es auch Chancen, wenn die Jugendlichen mit einem eigenen Materialkit zuhause tüfteln – sie können ihre Zeit frei einteilen und sich mehr vertiefen als in eng begrenzten Unterrichtseinheiten. Und sie können sich selbst etwas ausdenken und ausprobieren – und bekommen ein direktes Feedback, ob es funktioniert.

Fragen stellen zu können, Unterstützung bei einem Problem zu erhalten, jemanden für die Fehlersuche im textbasierten Programmiercode der Arduino-IDE dabei zu haben, ist jedoch gerade beim ersten Einstieg in den Arduino ein wichtiger Part. In einer ersten Einführung per Live-Stream können die Jugendlichen – bzw. in unserem Workshop: Sie als Lehrkräfte – daher gleich mit programmieren und mit experimentieren. Basis ist ein einfacher Experimentier-Aufbau aus alltäglichen Materialien, der sich leicht zuhause nachbauen lässt. An den Arduino übergeben wir die Aufgabe, für das Experiment regelmäßig wiederkehrend Messwerte zu erfassen, aus den Rohdaten eine abgeleitete Größe zu berechnen und die Werte auszugeben. An den Messungen sind alle Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer beteiligt. So entsteht ein Gemeinschaftsexperiment und eine Sammlung von Messdaten, die wir zusammen auswerten können. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Handy hierbei als Messwert-Monitor und zur Fernsteuerung der Messung einsetzen. Im Anschluss können Sie selbst mit dem Arduino weiterarbeiten und zuhause Neues – eigene Messungen, eigene Aufbauten – ausprobieren. Mit welchen – einfachen – Aufbauten für eine Smartphone-Kamera es gelingt, die kleinteiligen Arduino-Elemente in der Online-Einführung sichtbar werden zu lassen, erfahren Sie im Workshop.

Zu den Personen
Mike Kramler ist Betriebsingenieur des TUMlab, des Experimentierlabors der Technischen Universität München im Deutschen Museum. Er hat das TUMlab seit 2005 mit aufgebaut und ist hier u.a. für die Konzeption von Kursen und Kursmaterialien für Schulklassen im Bereich verschiedener MINT-Disziplinen zuständig. Er wirkt bei Lehrveranstaltungen und Fortbildungen mit, arbeitet Studierende als Kursleiterinnen und Kursleiter ein und unterstützt die im Museum entstehenden Angebote für Schülerinnen und Schüler. Er unterrichtete an einer Münchner Berufsschule und konzipierte und leitete an der Fachhochschule München Motivationskurse für Kinder. Mike Kramler schloss eine Ausbildung zum Kommunikationselektroniker ab, absolvierte an der FH in München das Studium der Elektrotechnik und arbeitete mehrere Jahre in einem Ingenieursbüro. Ehrenamtlich leitet er Workshops für Kinder und startet Projekte an Schulen.

Marion Pellowski ist als Diplom-Physikerin seit 2016 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Museum und hier vor allem im Bildungsbereich tätig. Seit 2019 ist sie für die Didaktik-Werkstatt TUMlab-Forum aktiv. Sie entwickelt und konzipiert Kurse, u.a. für den Arduino, und leitet und begleitet Kurse für Schülerinnen und Schüler im Experimentierlabor TUMlab. In einem anderen Labor des Deutschen Museums, der Experimentier-Werkstatt, arbeitete sie mit vielfältigen Programmen zum Tüfteln und Tinkern mit Museumsbesucherinnen und -besuchern. Sie hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin und in langjähriger Tätigkeit als freiberufliche Referentin zahlreiche Workshops für Schulklassen ausgearbeitet und geleitet sowie Fortbildungen für Lehrkräfte organisiert, gestaltet und durchgeführt. Zwischen 1992 und 2003 hat sie zu verschiedenen Zeiten als Lehrkraft an einem Münchner Privatlehrinstitut gearbeitet. An Schulen, Lehrerfortbildungszentren und weiteren Institutionen hat sie zwischen 2000 und 2018 ein-und mehrtägige Technik-Projekte in die Praxis umgesetzt.

Dr. Miriam Voß ist seit 2008 Projektleiterin des TUMlab. Sie hat das TUMlab als Lehr-Lern-Labor, das Lehramtsstudierenden Praxiserfahrungen für ihren zukünftigen Unterricht ermöglicht, konzipiert und aufgebaut. Sie ist zuständig für die kontinuierliche anwendungsbezogene Begleitforschung und die darauf basierende Weiterentwicklung des Labors und der Kurse. Sie steuert die MINT-Bildungsaktivitäten des Labors und die Kooperation mit anderen MINT-Initiativen. Frau Voß ist Diplom-Biologin und leitet Kurse mit entsprechendem naturwissenschaftlichem Schwerpunkt. Sie ist als Wissenschaftsredakteurin ausgebildet und hat in ihrer Doktorarbeit am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung (IWT, Universität Bielefeld) sowie in einem nachfolgenden Forschungsprojekt „Vergleichende Analyse Wissenschaftskommunikation“ für das BMBF den Fokus auf Medien- und Wissenschaftskommunikation gelegt. Im Deutschen Museum hat sie im Rahmen der Exzellenzinitiative Public-Outreach-Veranstaltungen der Technischen Universität München organisiert.

Für den Online-Workshop werden zudem Tutoren des TUMlab mit verschiedenen Fachrichtungen als Co-Leiterinnen und -Leitern aktiv werden.