Archiv der Kategorie: Bundeskonferenzen

Dr. Janina Hahn¹, Torsten Goerke²

Dr. Janina Hahn (Bild oben) und Torsten Goerke (Bild unten)¹ Leiterin des DLR_School_Lab der TU Dresden, Technische Sammlungen Dresden
² Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Verteiltes und Datenintensives Rechnen am Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH), TU Dresden

Nutzung öffentlicher Forschungsdaten für altersübergreifende Robotik-Schulprojekte
Wir leben im Zeitalter der datenintensiven Forschung. Mit dem Projekt „European Open Science Cloud“ ist eine Infrastruktur für Forschungsdaten im Aufbau. Die Idee: Daten aus öffentlich geförderten Forschungsprojekten sollen öffentlich verfügbar und für jeden nutzbar sein. In unserem Workshop wollen wir anhand von konkreten Praxisbeispielen erklären, wie aktuelle Themen der Forschung aus den Bereichen Robotik und verteilte Systeme in Form von Schülerprojekten bearbeitet werden können. Grundlage ist ein von uns konzipierter Experimentierkasten für Robotik-Projekte an Schulen. Die Lerninhalte wurden in altersübergreifenden Projekten an der Freien Werkschule Meißen erprobt. Als Ergebnis des Workshops sind die Teilnehmer in der Lage, eigene Sensoren zu entwickeln und die Messdaten im Internet zu veröffentlichen.

„Raus aus der Schule – rein ins Labor“ – unter diesem Motto können Schülerinnen und Schüler im DLR_School_Lab TU Dresden in den Technischen Sammlungen Dresden spannende Experimente aus Naturwissenschaften und Technik durchführen. Wir bieten Workshops für ganze Schulklassen an und unterstützen auch individuell Schüler(-teams) bei Wettbewerben, Praktika oder wissenschaftlichen Projekten/Arbeiten. Mit unserem Angebot möchten wir dazu beitragen, mehr junge Menschen für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich zu begeistern.
Das DLR_School_Lab TU Dresden ist ein Gemeinschaftsprojekt der Technischen Universität Dresden, des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Landeshauptstadt Dresden. Durch die Kooperation zwischen Forschungseinrichtungen und Museum entstehen Synergien, die wir nutzen, um wissenschaftliche Erkenntnisse, Arbeitsweisen und Innovationen methodisch vielfältig und zielgruppengerecht zu vermitteln.

Zu den Personen
Janina Hahn hat sich als gelernte Biochemikerin nach dem Diplom über sechs Jahre mit strukturbiologischer Grundlagenforschung beschäftigt. Seit ihrer Zeit als Doktorandin an der Freien Universität Berlin und dem Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie in Berlin-Buch hat sie dabei auch Lehr- und Betreuungsaufgaben für Praktikanten sowie Bachelor-, Master- und Diplomstudenten übernommen. Von 2008 bis 2010 war sie als Dozentin im Gläsernen Labor Berlin-Buch tätig, in dem Schüler ab der Sekundarstufe Experimentierkurse zum Thema Genetik, Neurobiologie, Zellbiologie, Ökologie und Chemie unter Anleitung von Wissenschaftlern durchführen. Von 2010 bis 2012 arbeitete sie als wissenschaftliche Koordinatorin des Zentrums für Innovationskompetenz (ZIK) Septomics an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit 1. November 2012 ist Janina Hahn an der TU Dresden verantwortlich für den Betrieb des DLR_School_Lab TU Dresden.

Torsten Goerke wurde als Kind mit dem Robotik-Virus infiziert. Nach seinem Informatikstudium war er im Bereich IT-Infrastruktur in Forschungs- und
Wirtschaftsunternehmen tätig und arbeitet jetzt als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Verteiltes und Datenintensives Rechnen an der TU Dresden. Er ist Initiator des Robotik-Projektes an der Freien Werkschule Meißen (FWS), welches er koordiniert und zusammen mit studentischen Mitarbeitern des DLR_School_Lab TU Dresden betreut.
Bildungsprojekte:
– 2011 Robotertage im Kindergarten (Von Asimov zur Turtle-Grafik – mit Scratch)
– 2012 Schülerprojekte im Bereich Physical Computing mit Arduino
– 2013 Robotiklabor für Auszubildende am Max-Planck-Institut
– 2014 Kursangebot FWS: Aufbau autonomer Roboter (mit ASURO Bausatz des DLR)
– 2015 Entwicklung einer graphischen Programmierumgebung für Kinder
– 2015 Kursangebot FWS: Sensoren & Sensorfelder
– 2016 Schülerworkshop mit SAP zum Thema „Social Robots“
– 2017 Kursangebot FWS (FVU-Projekt): Aufbau einer Sensorboje für ein selbstreinigendes Schwimmbad

Otmar Winkler¹, Saskia Schnasse²

Otmar Winkler (Bild oben) und Saskia Schnasse (Bild unten)¹ Lehrer am Sächsischen Landesgymnasium Sankt Afra, Meißen
² Lehrerin am Sächsischen Landesgymnasium Sankt Afra, Meißen

Schüler experimentieren – aber selbständig!
Im naturwissenschaftlichen Experiment sollen Annahmen geprüft, Erkenntnisse gewonnen und, so ja die eigentliche Wortherkunft, Erfahrungen gemacht werden. In vielen Schülerexperimenten arbeiten die Schüler nicht wirklich selbst, sondern „imitieren“ ein vom Lehrer erprobtes Vorgehen.
Die Aufgaben des internationalen Schülerwettbewerb IYPT sind Anlass, das Schülerexperiment neu zu überdenken. Es heißt z.B. in einer Aufgabe aus dem Wettbewerbsjahr 2016: „Eine Batterie (z.B. AA) wird mit zwei starken Magneten an ihren Enden in einer Kupferspule positioniert. Bei Kontakt der Batteriepole mit der Spule bewegt sie sich wie ein Zug. Untersuche dies.“
Im Workshop werden nach den offenen Aufgabenstellungen des IYPT in kleinen Gruppen derartige Experimente geplant, aufgebaut, durchgeführt und ausgewertet. Die Eignung für das selbständige Experimentieren der Schüler wird kritisch hinterfragt.
Die benötigten Materialien für die Versuche werden bereitgestellt. Ein eigener Laptop (idealerweise mit LoggerPro, Excel ist aber ausreichend) sollte mitgebracht werden.

Zu den Personen
Otmar Winkler studierte Physik auf Diplom an der TU Dresden und der Universität Stuttgart. Nach dem Referendariat am privaten Internatsgymnasium Schule Schloss Stein arbeitete er am Sächsischen Landesgymnasium Sankt Afra in Meißen. Er ist DPG-Vorstandsratsmitglied und DPG-Beauftragter „Schule“ für das Land Sachsen. Seit 2014 ist er Standortleiter des sächsischen GYPT-Zentrum.

Saskia Schnasse studierte Mathematik und Physik auf Lehramt für Gymnasien an der Leibniz-Universität Hannover. Nach dem Referendariat von 2002 bis 2004 am Romain-Rolland-Gymnasium in Dresden wechselte sie zum Sächsischen Landesgymnasium Sankt Afra in Meißen. Von 2001 bis 2008 war sie Jurorin im Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ und bis 2017 Regionalwettbewerbsleiterin. Seit diesem Jahr ist sie Landeswettbewerbsleiterin von „Jugend forscht“ Sachsen.

Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. nat. h. c. mult. Karlheinz Brandenburg

Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. nat. h. c. mult. Karlheinz BrandenburgDirektor des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie (IDMT), Ilmenau

Warum teure Kabel und gut designte Stereoanlagen besser klingen: Akustische Täuschungen und mehr
Wir alle kennen optische Täuschungen. Auch unsere Ohren können uns belügen: Dazu gehören Verdeckungseffekte, die ganze Töne unhörbar machen können, aber auch geringfügige Änderungen im Klang. Diese Effekte nutzen z. B. mp3, AAC und andere Audiocodierverfahren. Räumliches Hören passiert im Gehirn, hier begegnen wir kognitiven Effekten, unsere Erwartung (z. B. gespeist durch das Aussehen oder die Kosten von Komponenten) beeinflusst das Klangerlebnis. Der Vortrag führt in die Grundlagen ein und bringt Anwendungsbeispiele, insbesondere aus dem Bereich moderner 3D-Klangwiedergabe.

Zur Person
Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. nat. h.c. mult. Karlheinz Brandenburg wurde berühmt durch seinen Beitrag zu einer Technologie, die heute nicht mehr wegzudenken ist – dem mp3-Standard. Die in seiner Dissertation beschriebenen Techniken bilden die Grundlage für die Entwicklung des MPEG Layer-3 (mp3), des MPEG-2 Advanced Audio Coding (AAC) und vieler anderer moderner Verfahren der Audiocodierung.
Karlheinz Brandenburg ist bekannt für seine grundlegenden Arbeiten im Bereich der Audiocodierung, der Bewertung von Audio- und Videoqualität, der Wellenfeldsynthese und der Psychoakustik.
Er ist Fellow der Audio Engineering Society (AES) sowie des Institute of Electrical and Electronics Engineers (IEEE). Für seine Leistungen wurde er mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausgezeichnet. Er ist Leiter des Fraunhofer-Instituts für Digitale Medientechnologie IDMT in Ilmenau und Leiter des Fachgebiets für Elektronische Medientechnik an der Technischen Universität Ilmenau. Darüber hinaus ist er Direktor des fakultätsübergreifenden Instituts für Medien und Mobilkommunikation IMMK der Technischen Universität Ilmenau.

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Manfred Curbach

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Manfred CurbachDirektor des Instituts für Massivbau, TU Dresden
Professor an der Fakultät für Bauingenieurwesen, TU Dresden

Neuer Werkstoff Carbonbeton – sparsam, schonend, schön
Unsere gebaute Umwelt wird vor allem von einem Baustoff geprägt: dem oft als „Jahrhundertbaustoff“ bezeichneten Stahlbeton. Bei diesem werden zwei sehr verschiedene Materialien vorteilhaft kombiniert. Der druckfeste Beton ist robust gegenüber äußerer Witterung, chemischen und thermischen Einflüssen, und ist einfach und relativ preiswert weltweit herstellbar. Bewehrungsstahl wird überall dort ergänzt, wo in einem Bauteil Zugspannungen herrschen. Allerdings hat dieser Stahl einen großen Nachteil: er kann korrodieren, wodurch Trag- und Gebrauchsfähigkeit verloren gehen können. Zum Schutz des Stahles wird dieser durch relativ viel zusätzlichen Beton ummantelt. Dadurch werden Bauteile schwer und ihre Herstellung ist mit einem enormen Ressourcen- und Energieverbrauch verbunden, was sich bspw. an einem weltweit enormen CO2-Ausstoß verdeutlichen lässt.
Eine Alternative sind korrosionsbeständige, leichte, äußerst zugfeste Bewehrungen aus Carbonfasern. Hier kann einerseits die dicke Betondeckung als Korrosionsschutz entfallen. Andererseits ist die Bewehrung in Form von Gelegen flexibler und somit werden filigranere Bauelementgeometrien einfacher herstellbar. Eine Verringerung des Gewichts der Bauteile erhöht deren Effizienz bei gleichzeitiger Verminderung des Bedarfs an Ausgangsmaterial für die Betonherstellung, der benötigten Energie bei allen Verarbeitungsprozessen und der Kosten beim Transport.
Der Vortrag wird einen Einblick in die Entwicklung des Baustoffs Carbonbeton geben, seine charakteristischen Eigenschaften und sein Anwendungspotential vorstellen und einen Einblick in die aktuelle Forschungsarbeit geben.

Zur Person
Manfred Curbach studierte Bauingenieurwesen an der Universität Dortmund. Er war dort und an der Universität Karlsruhe Wissenschaftlicher Angestellter, wo er auch im Jahr 1987 promovierte. Nach 16 Jahren als Projektleiter bzw. später auch Partner in einem Ingenierbüro wurde er 1994 Professor des Lehrstuhls für Massivbau der Technischen Universität Dresden.
Manfred Curbach war Sprecher des DFG-Sonderforschungsbereiches 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“, Fachgutachter und Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Er ist nun Leiter der Deutschen Delegation (Head of Delegation) des Internationalen Beton-Verbandes fib (Fédération internationale du béton) und Koordinator und Sprecher des DFG-Schwerpunktprogramms 1542 „Leicht Bauen mit Beton“, Mitglied im Fachkollegiat der DFG, Sprecher des Konsortiums C3 (Carbon Concrete Composite) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Mitglied der Ständigen Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Mitglied in der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Technikwissenschaftlichen Klasse der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Ihm wurde 2011 die Ehrendoktorwürde durch die Technische Universität Kaiserslautern und der Deutsche Zukunftspreis 2016 (Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation) verliehen.

Dresden 2017

Die Bundeskonferenz Schule MIT Wissenschaft 2017 war vom 10. bis 12. November in Dresden. Es konnten sich bundesweit alle interessierten Lehrkräfte der Naturwissenschaften und Technik bewerben.

Schule MIT Wissenschaft war die Technische Universität Dresden, Zeuner-Bau, George-Bähr-Str. 3c, 01069 Dresden. Die Unterbringung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgte im Motel One Am Zwinger, Postplatz 5, 01067 Dresden.

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Bilder   Bilderalbum Schule MIT Wissenschaft | Dresden 2017 mit freundlicher Genehmigung der Referenten und Veranstaltungsteilnehmer
 
Programm   Broschüre mit Veranstaltungsplan und Informationen zu allen Referenten und Vorträgen (06.11.2017)
 

Partner

Logos Partner 2017 - TU DresdenLogos Partner 2017 - Jugend forschtLogos Sponsoren 2017 - Volkswagen StiftungLogos Partner 2017 - StifterverbandLogos Sponsoren 2017 - ALTANA AGLogos Partner 2017 - Wissenschaft im Dialog

Förderer & Sponsoren

Logos Sponsoren 2017 - Staatsministerium für Wissenschaft und KunstLogos Sponsoren 2017 - Staatsministerium für KultusLogos Sponsoren 2017 - Vereinigung der sächsischen Wirtschaft

Medienpartner

laufwerk:m | ProgrammierungLogos Medienpartner - lightvision MultimediaproduktionLogos Medienpartner - cebe-Design

Mobilitätspartner

Logos Mobilitätspartner - Deutsche BahnLogos Mobilitätspartner - Dresdner Verkehrsbetriebe






























































































Hamburg 2016

Tagungsort der Veranstaltung Schule MIT Wissenschaft war vom 10. bis 12. November 2016 die Körber-Stiftung in der HafenCity.

Die Hansestadt Hamburg weist neben verschiedenen Hochschulen wie der Universität Hamburg, der TU Hamburg-Harburg und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften auch eine Reihe von herausragenden Forschungsinstituten mit naturwissenschaftlich-technischem Schwerpunkt auf, mit denen sich die Stadt einen Ruf als bedeutender Wissenschaftsstandort erarbeitet hat. So kooperiert die HafenCity Universtät Hamburg seit Juni 2015 mit dem MIT Media Lab, um im Bereich der digitalen Stadtplanung neue, interdisziplinäre Wege zu gehen.

Neben hochkarätigen Workshops begeisterten u.a. der Nobelpreisträger Klaus von Klitzing und die Wissenschaftler Franz X. Kärtner und Jörn Dunkel vom MIT die ca. 100 Lehrkräfte der naturwissenschaftlichen und technischen Fächer von weiterführenden Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet.

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Bilder   Bilderalbum Schule MIT Wissenschaft | Hamburg 2016 mit freundlicher Genehmigung der Referenten und Veranstaltungsteilnehmer
 
Programm   Broschüre mit Veranstaltungsplan und Informationen zu allen Referenten und Vorträgen (01.11.2016)
 

Partner

Logos Partner 2016 - Körber-StiftungLogos Partner 2016 - Jugend forschtLogos Partner 2016 - Stadt HamburgLogos Partner 2016 - Wissenschaft im Dialog

Förderer & Sponsoren

Logos Sponsoren 2016 - Volkswagen StiftungLogos Sponsoren 2016 - ALTANA AGLogos Sponsoren 2016 - Clausen Simon StiftungLogos Sponsoren 2016 - Hamburger Sparkasse AG

Medienpartner

laufwerk:m | ProgrammierungLogos Medienpartner - lightvision MultimediaproduktionLogos Medienpartner - cebe-Design

Mobilitätspartner

Logos Sponsoren 2016 - HOCHBAHN
























































































































Prof. Dr. Carsten Bokemeyer

Prof. Dr. Carsten BokemeyerUniversitätsklinikum Eppendorf, Hamburg

Aktuelles zur Biologie von Krebserkrankungen und deren medikamentöser Therapie
Die Erforschung der Entstehung und der Ursachen von Krebserkrankungen mittels neuester molekularbiologischer Methoden hat immense Fortschritte gemacht und insbesondere auch zu neuen Ansätzen für die Behandlung beigetragen. Glücklicherweise können heute zwei Drittel aller Krebspatienten langfristig geheilt werden. Es werden ausgewiesene molekulare Mechanismen der Krebsentstehung und deren Implikation für Prävention und Früherkennung diskutiert, neue Ansätze der medikamentösen Krebstherapie und deren Ergebnisse an Beispielen dargestellt und innovative Strukturen einer optimierten Krebsversorgung inklusive umfassender Konzepte zur psychischen Betreuung im Rahmen moderner sogenannter Comprehensive Cancer Center vorgestellt. In kaum einem Fach der Medizin gab es so viele Innovation und Verbesserung wie in der Krebsdiagnostik und -therapie in den letzten 20 Jahren!

Zur Person
Prof. Dr. med. Carsten Bokemeyer studierte an der Medizinischen Hochschule Hannover. Nach einem Forschungsaufenthalt in Frankreich bzw. einem Auslandsstudienjahr in New York erhielt er 1989 das Deutsche Staatsexamen. Seine Promotion folgte 1991, 1995 die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin, 1996 die Habilitation und anschließend im Jahr 2000 die Anerkennung als apl. Professor. 2004 wurde Prof. Bokemeyer als Lehrstuhlinhaber für Innere Medizin mit Schwerpunkt Onkologie/Hämatologie und als Direktor der II. Medizinischen Klinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) berufen. Nach verschiedenen leitenden Positionen am Hubertus Wald Tumorzentrums (UCCH) am UKE ist er seit 2016 Sprecher im Vorstand des Universitären Cancer Center Hamburg. Seine wissenschaftlichen Arbeiten zum Thema Krebs- und Krebstherapie umfassen mehr als 600 Beiträge in internationalen hochrangigen Fachzeitschriften. Prof. Bokemeyer ist aktuell zudem tätig als Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO e.V.), Präsident der Nordwestdeutschen Gesellschaft für Innere Medizin (NDGIM), stellvertretender Vorsitzender der Hamburger Krebsgesellschaft e.V. sowie stellv. Vorsitzender des Netzwerkes der onkologischen Spitzenzentren in Deutschland.

Prof. Dr. Ferdi Schüth

Prof. Dr. Ferdi SchüthMax-Planck-Institut für Kohlenforschung

Die Energieversorgung von morgen – eine Herausforderung an Wissenschaft und Technik
Unsere Energiesysteme stehen vor fundamentalen Veränderungen, die durch den Rückgang fossiler Energiequellen und den Klimawandel ausgelöst werden. Dies erfordert die verstärkte Entwicklung von Verfahren zur Bereitstellung regenerativer Energie, die zusammenfassend diskutiert werden. Von großer Bedeutung ist auch die Frage der Energiespeicherung, die durch die fluktuierende Natur der regenerativen Technologien wie Wind und Sonne zunehmende Bedeutung gewinnt. Im Vortrag wird ein Ausblick auf die Elemente unseres Energiesystems in den nächsten Jahrzehnten gegeben.

Zur Person
Ferdi Schüth studierte Chemie und Jura an der Westfälische-Wilhelms-Universität in Münster. 1984 machte er seinen Abschluss in Chemie, blieb aber weiterhin als PhD an der Universität, um dann 1988 in Chemie zu promovieren. Bis 1989 arbeitete er als Postdoc mit L.D. Schmidt an der University of Minnesota, Minneapolis (USA). Im gleichen Jahr absolvierte er auch das erste Staatsexamen in Jura.
Nach fünfjähriger Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz, davon ein Jahr (1993) an der University of California in Santa Barbara, wurde Ferdi Schüth 1995 als Professor für anorganische Chemie an die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt berufen.
1998 folgte dann sein Wechsel als Direktor an das Max-Planck-Institut für Kohlenforschung, wo er seither tätig ist. 2014 kam noch seine Benennung als Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft hinzu.

Ferdi Schüth erhielt im Laufe seiner Karriere verschiedene hoch angesehene Preise wie z. B. den Preis des Stifterverbands der Deutschen Wissenschaft, den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der DFG sowie den Wöhler-, den Hamburger Wissenschafts- und den Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Preis.
Darüber hinaus ist er Mitglied verschiedener redaktioneller Beiräte, Herausgeber der Zeitschrift Chemistry of Materials, Vorstandsmitglied der Dechema, bis 2014 war er Vizepräsident der DFG und seit 2012 Mitglied der Jury des Deutschen Zukunftspreises, deren Vorsitz er derzeit führt. Er ist Professor h. c. an der Dalian University of Technology (China) und Gründer der Firma hte AG, deren Hauptaktionär heute BASF ist.

Seine Forschungsinteressen umfassen die Grundlagen der Kristallisation, Synthese der Katalysatoren, Heterogene Katalyse, Mikroreaktortechnik in der Katalyse, Hochdurchsatzmethoden in der Materialforschung, zeolithische Materialien, Wasserstoffspeicherung sowie die Umwandlung von Biomasse.

Ferdi Schüth hat ca. 430 Artikel veröffentlicht, 50 Plenarvorträge sowie weitere 220 Vorträge auf Konferenzen und Symposien gehalten und ca. 30 Patente und Patenanmeldungen.

Nina Hälker
Tobias Holtz

Nina Hälker (oben im Bild) Tobias Holtz (unten im Bild)CityScienceLab, HafenCity Universität, Hamburg

City Scopes – Städtische Zukünfte interaktiv modellieren
Neue Wege für die Planung von und die Kommunikation über Städte zu entwickeln, ist eine der Aufgaben, die sich das CityScienceLab an der HafenCity Universität Hamburg (HCU), eine Kooperation mit dem MIT Media Lab, gesetzt hat. Zentraler Bestandteil der Arbeit des CityScienceLab sind City Scopes, interaktive, datengesteuerte 3-D-Stadtmodelle, mittels derer städtische Szenarien modelliert und simuliert werden.
Im Workshop lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Arbeit mit City Scopes kennen: Nach einer Einführung über die Funktionalitäten folgt im Fast-forward-Modus eine exemplarische Modellierung, welche sowohl die Datenerfassung als auch Visualisierungsmöglichkeiten umfasst. Abschließend werden am Beispiel einer bestehenden Modellierung die Möglichkeiten partizipativer Stadtplanung durch den Einsatz von City Scopes erlebbar gemacht.

Zu den Personen
Nina Hälker ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am CityScienceLab der HafenCity Universität Hamburg, einer Kooperation mit dem MIT Media Lab in Cambridge, USA. Sie hat einen Masterabschluss „Next Media“ des Departments Informatik der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg (HAW) und hat zuvor Lehramt an berufsbildenden Schulen in Lüneburg sowie Sozialwissenschaften in Oldenburg studiert. Ihre Arbeit konzentriert sich auf Stadtforschung an der Schnittstelle von Sozialwissenschaften und Informatik.

Tobias Holtz studierte Architektur an der RWTH Aachen und Stadtplanung an der HafenCity Universität Hamburg (HCU) und an der Istanbul Teknik Üniversitesi. Seit seinem Bachelorabschluss vor zwei Jahren absolviert Tobias Holtz das Masterprogramm Stadtplanung an der HCU. Von Oktober 2014 bis September 2015 war er als Tutor im Studiengang Kultur der Metropole sowie in den Arbeitsbereichen Stadt- und Regionalökonomie und Stadt- und Regionalsoziologie tätig. Seit Juli 2015 arbeitet Tobias Holtz als studentische Hilfskraft im CityScienceLab. Zusammen mit Ira Winder vom MIT hat er den interdisziplinären Workshop zum Bau des ersten CityScopes für Hamburg entwickelt und geleitet.

Prof. Dr. Kai-Uwe Hinrichs

Prof. Dr. Kai-Uwe HinrichsMARUM – Zentrum für marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen

Leben im Untergrund der Tiefsee – die tiefe Biosphäre
Wissenschaftler sind erst in den letzten Jahrzehnten durch wissenschaftliche Bohrungen in den Untergrund der Tiefsee auf sie gestoßen: die Tiefe Biosphäre beschreibt ein riesiges mikrobielles Ökosystem unter dem Meeresboden, das sich je nach geographischer Lage bis mehrere Kilometer in den Untergrund erstreckt. Abschätzungen auf Basis der Zellkonzentrationen suggerieren, dass dieses Ökosystem mindestens so viel Biomasse beherbergt wie der gesamte Ozean. Als Energie- und Nahrungsquelle dient entweder das ursprünglich aus der Photosynthese stammende organische Material abgestorbener Meeresbewohner, das in Sedimenten abgelagert wird, oder Substrate die durch geologisch angetriebene Gesteins-Wasser gebildet werden. Viele Fragen bleiben unbeantwortet und sind daher im Fokus aktueller internationaler Großprojekte wie dem International Ocean Discovery Program, das mit Hilfe großer Bohrschiffe dieses riesige Habitat unter die Lupe nehmen. Welche Organismen leben dort und welche biogeochemischen Prozesse betreiben diese? Welche Wechselwirkungen existieren zwischen der Tiefen Biosphäre und den Lebensräumen an Land und im Ozean? Welche Faktoren begrenzen die vertikale Ausdehnung mikrobiellen Lebens und definieren die unteren Grenzen der bewohnbaren Zone unserer Erde? Anhand von Beispielen aus aktuellen Projekten werde ich erste Antworten auf einige dieser Fragen aufzeigen. Einen Schwerpunkt werde ich dabei auf die mit 2,5 km bisher tiefste jemals durchgeführte Probenahme aus dem Untergrund des Ozeans setzen und dabei die Indizien auf mikrobielles Leben in diesen großen Tiefen beleuchten.

Zur Person
Kai-Uwe Hinrichs verbindet in seinen Forschungen die Geochemie mit der Mikrobiologie. Er interessiert sich vor allem dafür, wie bestimmte Mikroorganismen den Kohlenstoffkreislauf beeinflussen und welche Auswirkungen diese Prozesse auf unseren Planeten haben. Schon früh konnte Hinrichs zeigen, dass die tiefe Biosphäre des Ozeans von Archaeen belebt ist, die nicht nur an der Bildung von Methan, sondern auch an bis dahin kaum erforschten Bildungsprozessen komplexerer Kohlenwasserstoffe wie Ethan und Propan beteiligt sind. Bereits hier wandte Hinrichs eine selbstentwickelte Methode an, bestimmte organische Moleküle – sogenannte Biomarker – in geologischen Umweltproben zu untersuchen, um mikrobielle Prozesse zu identifizieren und zu quantifizieren. In weiteren Arbeiten befasst er sich mit Massensterben von Organismen, evolutionären Nischen und Archaebakterien, was über die Biogeochemie hinaus auch für die Evolutionsbiologie und die Forschung nach dem Ursprung des Lebens von Bedeutung ist.
Von Hause aus Chemiker, spezialisierte sich Kai-Uwe Hinrichs mit seiner Diplomarbeit in Oldenburg auf die Organische Geochemie, in der er auch promovierte. Seinen späteren Forschungsschwerpunkten wandte er sich erstmals als Postdoktorand am weltberühmten Ozeanographischen Forschungsinstitut von Woods Hole/USA zu, wo er anschließend auch als Assistenzprofessor tätig war, bevor er 2002 an die Universität Bremen berufen wurde. Dort ist er neben seiner Professur am Department für Geowissenschaften auch maßgeblich am Bremer Forschungszentrum und Exzellenzcluster MARUM beteiligt. Zuletzt erhielt Hinrichs einen der begehrten „Advanced Grants“ des European Research Council.