Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg
„Vorhersagen sind schwierig…“ – Möglichkeiten und Grenzen von Klimamodellen
Besonders schwierig sind Vorhersagen über eine Zukunft jenseits des menschlichen Erfahrungshorizonts, und um solche handelt es sich, wenn wir den Klimawandel bis zum Ende des 21. Jahrhunderts betrachten. Wir müssen uns dabei auf höchst abstrakte Werkzeuge verlassen, nämlich auf Klimamodelle. Dieser Vortrag wird die Möglichkeiten und Grenzen von Klimamodellen ausloten: Worauf basieren sie? Können wir ihren Ergebnissen vertrauen, und wenn ja, warum? Gibt es fundamentale oder praktische Grenzen ihrer Vertrauenswürdigkeit? Die Antworten liegen in grundlegenden Aspekten der Physik.
Zur Person
Jochem Marotzke studierte Physik an den Universitäten Bonn, Kopenhagen und Kiel und schloss dieses 1985 mit dem Diplom ab. 1990 promovierte er in Kiel in physischer Ozeanographie. Anschließend war er zwei Jahre lang am Massachusetts Institute of Technology beschäftigt und wurde dort 1992 zunächst Assistant Professor, 1997 dann Associate Professor. Von 1999 bis 2003 war er Professor für physische Ozeanographie am Southampton Oceanography Centre, danach wurde er zum Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie berufen. Seit 2006 ist er auch Honorarprofessor an der Universität Hamburg; ein Jahr später wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Im 2014 erschienenen Fünften Sachstandsbericht des IPCC war er einer der beiden Koordinierenden Leitautoren des Kapitels über die Evaluierung von Klimamodellen.