Department of Physics, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge (USA)
Die Suche nach der dunklen Seite des Universums
Unser Verständnis der Welt in ihrem Kern beruht auf elementaren Teilchen und deren Wechselwirkungen. Über die letzten rund hundert Jahre ist es Physikern geglückt eine kohärente Beschreibung aller Messungen dieser Teilchen und Wechselwirkungen zu erstellen: das Standardmodell. Am 04.07.2012 haben zwei CERN-Experimente, CMS und ATLAS, die Entdeckung des letzten fehlenden Bausteins dieses Modells verkündet: das Higgs-Boson. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass wir jetzt fertig sind und uns anderen Dingen zuwenden sollten. Nach einer weiteren Untersuchung stellt sich jedoch heraus, dass wir alles andere als fertig sind. Das Standardmodell kann einige Schlüsselfragen der Physik nicht erklären.
Eine dieser Fragen bezieht sich auf den Inhalt unseres Universums. Die Zusammensetzung des Universums kann man inzwischen auf verschiedene Arten bestimmen und man erhält konsistente Ergebnisse, nur leider verstehen wir sie nicht! Nur ungefähr vier Prozent des Universums besteht aus sichtbarer Materie, die wir mit dem Standardmodell beschreiben können, während der größte Teil der Materie, 24 Prozent des Universums, aus unsichtbarer oder auch dunkler Materie besteht. In diesem Vortrag wird die Suche nach der dunklen Materie am Large Hadron Collider (LHC) in Genf zusammengefasst.
Zur Person
Christoph Maria Ernst Paus studierte Physik, Mathematik und Maschinenbau an der RWTH Aachen. Nach dem Diplom in Maschinenbau promovierte er 1996 in Physik und wurde 1997 Fellow in der Abteilung für Teilchenphysik des CERN. 1999 wurde er ans MIT zum Assistenzprofessor berufen und ist dort seit 2010 Vollprofessor.
Bereits seine Dissertation wurde mit der Borchers-Medaille ausgezeichnet, außerdem erhielt Paus den Forschungspreis von NEC und den Buechner-Preis für Lehre.
Paus beschäftigt sich mit der Auswertung der Detektordaten des Large Hadron Collider am CERN.