Massachusetts Institute of Technology, Cambridge (USA)
Das Universum im Computer
Die Bildung kosmischer Strukturen ist ein zentrales Phänomen in der Kosmologie, das die Entstehung und Entwicklung des Universums prägt. Dieser Prozess beschreibt, wie Galaxien und andere Strukturen im Universum entstehen, hauptsächlich durch die Schwerkraftwirkung auf anfänglich gleichmäßig verteilte Materie nach dem Urknall. Dichte Regionen ziehen Materie an, Gaswolken kollabieren und bilden Galaxien, während größere Strukturen wie Galaxienhaufen und Superhaufen durch die Verschmelzung von Galaxien entstehen. Kosmologische Simulationen modellieren diese Prozesse, verbessern unser Verständnis der Galaxienentwicklung und liefern wichtige Einblicke in die Kosmologie.
Der Vortrag bietet einen Einblick in die Welt der kosmologischen Simulationen, die es ermöglichen, komplexe Phänomene im Universum zu verstehen. Beginnend mit den Grundlagen der Kosmologie werden numerische Methoden diskutiert, die die Entwicklung von Galaxien, Dunkler Materie und großen Strukturen modellieren. Es werden auch die Herausforderungen und Grenzen dieser Simulationen beleuchtet und wie Fortschritte in Rechenleistung und Simulationstechnik die Beantwortung fundamentaler Fragen der Kosmologie voranbringen.
Zur Person
Professor Vogelsberger wuchs in Deutschland auf und erhielt sein Physik-Diplom von der Universität Mainz sowie seinen Doktortitel von der Universität München und dem Max-Planck-Institut für Astrophysik im Jahr 2010. 2009 wurde er mit dem Rudolf-Kippenhahn-Preis für seine Doktorarbeit ausgezeichnet. Von 2009 bis 2012 war er Postdoktorand am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und von 2012 bis 2013 Hubble-Stipendiat. 2013 trat Dr. Vogelsberger der Physik-Fakultät des MIT bei. 2016 erhielt er ein Alfred-P.-Sloan-Stipendium in Physik und 2020 den Buchalter Kosmologie-Preis. Ende 2023 wurde ihm eine LOEWE-Spitzen-Professur an der Philipps-Universität Marburg zuerkannt.